Mögliche Investoren für Markt-Häuser gefunden
Namhafte Modefirmen haben Interesse an den Häusern Markt 17-20. Gespräche mit der Stadt laufen noch.
Ratingen. Der vor gut zwei Jahren durchgeführte Architekten- und Investorenwettbewerb für die Häuserzeile Markt 17-20 war ein gewaltiger Flop, bei dem eine Menge Geld verbrannt wurde. Danach wurde es wieder still um das Projekt, die Stadt machte sich selbst auf Investorensuche.
Zwei ernsthafte Kandidaten sind nach Informationen der WZ jetzt im Rennen um die Vergabe der Grundstücke. Von Anfang an an dem Projekt interessiert ist die Essener Firma Marx City Investor, die mit einer überarbeiteten Konzeption bei der Stadt punkten will.
Geschäfte mit bekannten Modemarken, hochwertiges Wohnen in bester Citylage, perfekte Eingliederung in das kleinteilige Stadtbild am Marktplatz nennt der Investor als Pluspunkte seines Konzeptes. So sollen Esprit, Betty Barclay, Hunkemöller und Gerry Weber als Mieter großes Interesse an dem Objekt bekundet haben.
Ein Hemmschuh bei der Entwicklung eines jeden Konzeptes war bisher der Umstand, dass die Commerzbank (früher Dresdner Bank) im ehemaligen Hotel Altenkamp einen bis Ende 2016 laufenden Mietvertrag hat — mit Option auf Verlängerung um fünf Jahre. Für eine Umsetzung des Konzeptes wurde deshalb eine Gesamt- und eine Teillösung entwickelt — je nach dem, wann die Häuser zur Verfügung stehen.
Bei einer schrittweisen Bebauung würde das Gebäude Markt 17/18 bis zum Ende des Mietvertrages der Commerzbank unverändert bestehen bleiben und erst im zweiten Bauabschnitt neu bebaut. Dem Abriss und Neubau der Gebäude Markt 19/20 steht nichts entgegen.
Investor Gunnar Marx: „Wir gehen davon aus, dass mit der Commerzbank, die auch unsere Hausbank ist, eine einvernehmliche Regelung gefunden wird. Das ist auch in deren Interesse.“ Das Geldinstitut werde mit knapp 900 Quadratmetern schließlich Hauptmieter in dem neuen Häuserensemble sein.
Sowohl das Gesamt- als auch das Teilkonzept sieht neben Ladenflächen auch großzügige Wohnungen im Dachgeschoss vor, die zum Teil über einen innen liegenden Dachgarten erschlossen werden und über einen Aufzug direkt mit der Tiefgarage (19 Stellplätze) im Untergeschoss verbunden sind.
Bei der Gesamtlösung wäre folgende Aufteilung geplant: Im Gebäude 17/18 wäre im Erdgeschoss Platz für Gerry Weber (200 Quadratmeter) und Esprit, das auch den größten Teil des Obergeschosses in Beschlag nehmen würde (bis 800 Quadratmeter). Im Haus 19/20 sind Parterre Betty Barclay (115 Quadratmeter) und die Commerzbank untergebracht, die auch den kompletten ersten Stock des Gebäudes nutzen möchte.
Bei der Teillösung wären in Haus 19/20 im Erdgeschoss Gerry Weber und Betty Barclay (alternativ: Hunkemöller) untergebracht, fürs Obergeschoss sind Wohnungen und Nebenräume vorgesehen.
Der Essener Investor hat nach eigenen Angaben bereits eine sechsstellige Summe in Planungskosten gesteckt. „Wir sind seit zehn Jahren mit dem Projekt beschäftigt“, sagte Gunnar Marx. Über die Gesamtkosten wollte er keine Angaben machen. Stünden alle Signale auf Grün, könnte das Projekt „sehr schnell“ realisiert werden — in neun bis zwölf Monaten. „Dort zu bauen, ist wegen der Lage sehr teuer. Deshalb muss es auch schnell gehen.“