Düsseldorfer Künstler Max Schulzes Blick auf Farben

Ratingen. · Ausstellung wird am Freitag, 25. September, mit einer Feierstunde eröffnet. Sie ist bis Januar zu sehen.

Ab Freitag sind die Werke von Max Schulze in Ratingen zu sehen.

Foto: Ja/Fries, Stefan (fri)

Kann ein Besuch im Baumarkt zu Kunst inspirieren? Er kann. Das beweist der Düsseldorfer Künstler Max Schulze in seiner aktuellen Ausstellung, die am Freitag, 25. September, im Museum Ratingen eröffnet wird. Drei Bilderserien, entstanden seit 2015, umfassen 80 Werke des Künstlers.

Schulze studierte von 1999 bis 2005 an der Kunstakademie in Düsseldorf, wurde dort Meisterschüler von Jörg Immendorff. Seit 2019 lehrt er als Professor für Malerei an der Universität Paderborn. In seinem Düsseldorfer Atelier entstehen seine Arbeiten. Einen Teil davon teilt er jetzt mit den Ratinger Kunstinteressierten.

Beim Rundgang durch die Ausstellung macht der Besucher eine Zeitreise durch das künstlerische Schaffen Schulzes. In einem Schaffenszyklus aus dem Jahr 2013 löst sich Schulze vom Gegenständlichen, spielt mit Form und Farbe.

Seit Mitte 2015 beschäftigt sich der Düsseldorfer mit der Dämmung des Bildraumes. Großformatige Werke werden zunächst ausgearbeitet und anschließend mit handelsüblichen Styroporplatten beklebt, die den Blick auf Teile der Arbeit freigeben. „Das Thema Dämmung ist derzeit in aller Munde“, so Schulze. Warum also nicht auch in der Kunst?

Optischer Wohlklang
gerät an seine Grenzen

Eine Farbpalette aus dem Baumarkt legte den Grundstein für Reihe aus Arbeiten, jedes grundiert mit einer der 32 Farben aus der vorgefundenen Serie. „Alle Farben sind so konzipiert, dass sie miteinander harmonieren“, beschreibt Schulze. Der Reiz lag darin, sie so zu kombinieren, dass der optische Wohlklang an seine Grenzen gerät. Max Schulze wählte Tarnmuster. „Camouflage-Muster tauchen im Alltag immer wieder auf. Sie sind Ausdruck einer gewissen Militarisierung des Privaten.“

Die dritte Serie der Ausstellung spürt Farbe im öffentlichen Raum auf. „Farbattentate“ nennt Schulz die Motive von Graffiti oder Vandalismus, die er zunächst mit der Kamera eingefangen hat. Diese Fotos setzt er in Relation zu einem Auszug einer Farbpalette. Jedes Bild hat seine eigene Geschichte, die Max Schulze den Besuchern zur Eröffnung der Ausstellung am Freitagabend gerne erzählen wird.

Ab 18 Uhr stimmen Bürgermeister Klaus Pesch und Museumsleiterin Wiebke Siever geladene Gäste auf die Ausstellung ein, bevor die Türen des Museums ab 19 Uhr für Besucher geöffnet werden. Die Ausstellung wird bis Ende Januar zu sehen sein.

Max Schulze hat übrigens auch in der Dauerausstellung des Museums seine Handschrift hinterlassen, indem er einige Werke aus dem Bestand neu arrangiert hat – zu sehen ist seine Auswahl in der ersten Etage des Museums.