Nachbarn kämpfen für Gehweg

Der kleine Fußweg zwischen den Straßen Am Ringofen und Am Brand in Lintorf fehlt schon seit Jahren.

Foto: Achim Blazy

Ratingen. Seit drei Jahren warten Anwohner des Neubaugebietes im Bereich der Straße Am Brand auf einen kleinen Fußweg: Der soll die Straßen Am Brand und Am Ringofen verbinden. Das kleine Projekt, das etwa 12 000 Euro kostet, ist beschlossene Sache. Doch es tut sich nichts. Anwohner Marc Witte wohnt selbst Am Ringofen und hat vor einem Jahr die Initiative ergriffen: Nachdem Nachfragen bei Stadt und Politik nichts ergaben, hat er kurz vor Weihnachten eine Online-Petition gestartet.

Bis gestern hatte er 42 Unterstützer. Witte: „Ich habe die Petition begonnen, um mal zu testen, wie denn so die Stimmung vor Ort ist.“ Die 42 Unterstützer sieht er als Zeichen dafür, dass er mit seinem Wunsch nicht alleine ist.

Worum geht es genau? In der Vorlage 11/2013 heißt es unter anderem: „Im Zuge der Baulandentwicklung ist ein Fuß-/Radweg geplant, der die Straße Am Ringofen mit der Straße Am Brand verbindet.“ Als Begründung heißt es weiter: „Die Durchlässigkeit von Wohngebieten für Fußgänger und Radfahrer führt zu einer Vernetzung von Wohnquartieren.“ Für Witte stellt dieser nur wenige Meter breite und etwa 40 Meter lange Weg auch einen Sicherheitsaspekt für Kinder dar: Er verweist auf die beiden nahen Spielplätze und die in der Nähe befindlichen Schulen: Damit bliebe den Schülern an einer Kreuzung erspart, „Abbiegern in die Quere zu kommen“. Der Schulweg über die Netto-Ampel sei besser, da dort „keine „rasenden DHL-Rechtsabbieger“ seien. Denn: „Der Breitscheider Weg ist durch die Post-Lastwagen morgens komplett gelb.“ Auch die nahe Sackgasse An den Dieken, die an der Straße Am Brand endet, sei keine Alternative: „Dort verirren sich immer Lastwagenfahrer, die dann wenden müssen.“ Der künftige Weg, der direkt zwischen zwei neuen Wohnhäusern liegt, ist derzeit ein verwilderter Grünstreifen, der mit rotweißen Absperrbaken verschlossen ist. Der Streifen ist von der Stadt gekauft worden. An die Baken hat Witte jedenfalls einen Aufruf zu seiner Online-Petition geheftet.

Auf seine Nachfrage bei der Stadt habe man ihn immer wieder mit dem Hinweis auf den personellen Engpass vertröstet, so Witte. Er lässt aber nicht locker. „Es ist einfach frustrierend, dass ein solch kleines Vorhaben wegen Personalnot nicht umgesetzt werden kann. Der Grundsteuerbescheid dagegen kommt immer pünktlich.“ Mittlerweile hat er auch die Politik eingeschaltet. Detlev Czoske, BU-Ratsherr und stellvertretender Vorsitzender des Bezirksausschuss Lintorf/Breitscheid, kennt sich in dieser Gegend bestens aus und weiß um die Bedeutung des Weges für die Neubausiedlung. Er machte den kleinen Fußweg denn auch zum Thema im Bezirkssauschuss.

Anfang Januar mahnte Czoske die Umsetzung des Beschlusses erneut an. Denn zuletzt hieß es von der Verwaltung: Der Gehwegausbau könne auch Anfang 2017 nicht durchgeführt werden. Man habe die Arbeiten ausgeschrieben, „aber nur unwirtschaftliche Angebote erhalten, woraufhin die Ausschreibung aufgehoben werden musste“. Und weiter hieß es: „Aufgrund des weiterhin vorhandenen Personalmangels müssen wir die erneute Ausschreibung nun erst einmal verschieben. Sobald sich Kapazitäten ergeben, werden wir uns bemühen, die Maßnahme schnellst möglich umzusetzen.“ Man werde das Projekt noch 2017 angehen.