Narren feiern ihre Prinzengarde

Zur Jubiläumssitzung von Rot-Weiss legten sich die Jecken besonders ins Zeug. Bis in die Nacht wurde geschunkelt und gelacht.

Ratingen. Pünktlich um 19.11 Uhr hat sich Publikum zum Einmarsch erhoben, um ein besonderes Ereignis zu feiern: sieben mal elf Jahre Prinzengarde Rot-Weiss. 77 Jahre voller Spaß und Engagement — und die Erwartungen waren entsprechend hoch.

Marietta Kaufmann vor der Veranstaltung: „Ich hoffe schon, dass dieses Jahr noch einmal eine Schippe drauf gelegt wird — so ein jeckes Jubiläum hat man schließlich nicht jedes Jahr.“

Und richtig, die Verantwortlichen hatten so manches Bonbon in petto, um diese Sitzung zu einer ganz besonderen zu machen. Schon nach dem Einmarsch wurde klar: Über mangelnde Aktive braucht die Prinzengarde der Stadt Ratingen sich keine Sorgen zu machen.

Auf der Bühne ging es zu wie auf der Kö zur Weihnachtszeit, was dem Publikum doch manchen Schmunzler entlockte: „Entweder brauchen wir eine kleinere Garde — oder eine größere Festhalle“ kommentierte ein als Gorilla verkleideter Zuschauer.

Nachdem ihre Tollitäten, das Kinderprinzenpaar Jana I. und Niklas II., die nigelnagelneuen Jubiläumsorden erhalten hatten, ging es an den obligatorischen Tanz des Kinderprinzenpaares, der wieder mit viel Applaus gewürdigt wurde.

Ein ganz besonders Jubiläum feierte ein Mitglied des Tambourcorps: Der kleine Tom wurde just an diesem Abend neun Jahre alt. Und statt zu Hause zu sein und seinen Geburtstag zu genießen, stand er mit seinen Kameraden vom Tambourcorps auf der Bühne — beachtlich.

Dafür sangen ihm die Kollegen auf der Bühne und die Zuschauer in der ausverkauften Festhalle auch ein Geburtstagsständchen.

Nach den Gardetänzen der Mini- und Mittelgarden ging es weiter im Programm: Die beliebten Stimmungssänger Achim und Olli brachten das Publikum auf Betriebstemperatur mit altbekannten Karnevalsliedern und selbst geschriebenen Songs zum Mitsingen, Klatschen und Schunkeln.

„Ich finde die super, weil die auf der Bühne immer alles geben“, sagte Marietta Kaufmann. Dann ging es Schlag auf Schlag: Nach weiteren Gardetänzen brachte Löschmeister Josef Jackels den Saal zum Beben. Seine Erzählungen aus dem Leben eines von Nervosität geplagten Feuerwehrmanns sorgten für Lachstürme und Begeisterung.

Der Rest des Abends war eher musikalisch geprägt: Die Düssel-Disharmoniker, die Werstener Show Fanfaren, Heinz Hülshoff und Lutz Kniep sorgten für tolle Stimmung bei Publikum und auch dem inzwischen eingetroffenen „großen“ Prinzenpaar. Es wurde viel gelacht, gesungen, geschunkelt und getanzt, und es gab nur zufriedene Gesichter.

Marietta Kaufmann: „Das war eine wirklich gelungene Jubiläumsveranstaltung. Ich freue mich schon aufs kommende Jahr!“