Neue Technik für alte Häuser

Die Verbrauchermesse „Umwelt“ informiert über die Themen Energie, Bauen und Wohnen.

Ratingen. Die eigenen vier Wände stehen bei den Ratingern nach wie vor hoch im Kurs — egal ob Eigentumswohnung, Doppelhaushälfte oder Haus. Dabei ist es mit der Anschaffung meistens nicht getan: Irgendwann stehen Modernisierungs- und Sanierungsmaßnahmen an. Dabei geht es nicht immer nur um schöneres Wohnen, sondern vor allem um Kostensenkung und Umweltbewusstsein. Doch beim Thema Bauen, Wohnen, Energie können Laien ganz schnell den Überblick verlieren und in der Flut der Angebote und Expertenmeinungen untergehen. Die Umweltmesse, die am 17. und 18. September in der Stadthalle stattfindet, will dabei Hilfestellung leisten.

Nach dem Erfolg der Premiere im vergangenen Jahr rechnen die Veranstalter — Sparkasse, Stadtwerke und Stadtmarketing — mit einer noch größeren Resonanz. 40 Aussteller aus der Region informieren und beraten über aktuelle und neue Produkte und Technologien. Themenschwerpunkte sind energetisches Sanieren, Finanzierung und Fördermittel, Energieberatung, Solartechnik, Gebäudesicherheit sowie neueste Heizungstechnologien. Auch das Thema kostengünstige Mobilität wird präsentiert.

An den Ausstellungsständen können sich die Besucher bei freiem Eintritt informieren und beraten lassen. Ergänzend dazu gibt es an beiden Messetagen ein umfangreiches Vortragsprogramm zu verschiedenen Themen — etwa Finanzierung und Fördermittel, moderne Heiztechnologien oder Wärmepumpenheizung.

Jörg Buschmann, Sparkassen- vorstand

Im vergangenen Jahr hat das gute Wetter den Veranstaltern einen kleinen Strich durch die Rechnung gemacht: 27 Grad, Sonnenschein — da gingen die Leute lieber in den Biergarten. Jetzt hofft man auf mehr Besucher. „Besser als im Internet“ seien die Informationen, die gebündelt geboten werden, werben die Veranstalter.

„Gerade im Bau- und Wohnbereich ist Geldausgeben so einfach“, sagt Sparkassenvorstand Jörg Buschmann. „Die wenigsten wissen aber, wo die Fördertöpfe stehen.“ Und deren Bedeutung ist angesichts der oft nicht unbeträchtlichen Aufwendungen nicht zu unterschätzen.

„Die Messe will auch in die Zukunft reichen und zeigen: Was gibt es, was kommt, was ist alles möglich“, ergänzt Stadtwerke-Chef Friedrich Schnadt. Sein Haus ist mit einem Energieberater vor Ort, außerdem informieren die Stadtwerke über regenerative Energien und Neuigkeiten bei der Energieerzeugung. Schnadt: „Manchmal muss man den Mut haben, bestimmte Dinge zu tun, ohne nur auf den wirtschaftlichen Erfolg zu schauen. Das gilt gerade im Energiebereich.“ Schnadt denkt dabei an Mikro-Blockheizkraftwerke, Mini-Windkraftanlagen fürs Garagendach, Wärmepumpen, Infrarotheizungen, den Ausbau intelligenter Stromnetze.

Stadtmarketing-Geschäftsführer Frank Rehmann wünscht sich noch mehr Verbrauchermessen für Ratingen. Im Konkurrenzkampf der Städte untereinander zähle so etwas auch als weicher Standortfaktor. Dabei kann er sich eigentlich nicht beklagen: Eine Woche nach der Umweltmesse findet die Top-Job-Börse in der Stadthalle statt, bei der es um Aus- und Weiterbildung für junge Leute geht.