Neuer Entwurf für Felderhof
Pläne wurden überarbeitet. Mehrere Wasserflächen sollen die dichte Bebauung auflockern. Gelände wird mit Boden aufgefüllt.
Ratingen. In das Felderhof-Projekt kommt wieder Bewegung. Nachdem die Pläne für das letzte große Neubauvorhaben im Stadtgebiet wegen ungelöster Probleme (Lärmbelastung, Altlastensanierung) zuletzt auf wenig Zustimmung gestoßen waren, hat der Investor jetzt einen neuen städtebaulichen Entwurf vorgelegt. Auf dessen Grundlage soll das Bebauungsplanverfahren wieder aufgenommen werden.
Im neuen Entwurf wird die Struktur der vorausgegangenen Planung — mit der Straße „Zur Spiegelglasfabrik“ als Hauptachse — beibehalten. Auch die Wege durch die geplanten Wohnquartiere bleiben bestehen. Die westlich und östlich angrenzenden Baufelder sind durch Ring- und Stichstraßen erschlossen.
Neu ist, das ganze Gelände — bis auf den Bebauungsriegel im Norden und die Haupterschließungsachse — anzuheben: Nach der Sanierung der Altlasten soll laut Empfehlung eines Gutachters eine 60 bis 90 Zentimeter dicke Bodenschicht aufgebracht werden, um einen direkten Kontakt der Bewohner mit den Auffüllungsmaterialien zu verhindern — und den Pflanzen genügend „saubere“ Erde zum Wurzeln zu bieten.
Hauptmerkmal des neuen Entwurfes sind die direkt an der Erschließungsachse geplanten Wasserflächen, die die Anlage aufwerten und auch „von ökologischer Bedeutung“ sein könnten, wie das Planungsamt schreibt — etwa zur Verbesserung des Kleinklimas oder als Lebensraum für Amphibien. Auf einen größeren, zentralen Platz wird verzichtet. Stattdessen soll ein breiter Fußweg mit Bäumen entlang der Wasserflächen und auf der anderen Straßenseite eine Grünfläche mit einem Kinderspielplatz entstehen. „Dadurch wird der Boulevardcharakter der Hauptachse noch deutlicher betont“, sagt Planungsamtsleiter Michael Hölzle.
Entlang der Wasserflächen sind vier weitere Mehrfamilienhäuser (mit Tiefgaragen) und vier zweigeschossige Häuser mit Flachdach geplant. Der Anteil von Reihenhäusern gegenüber Einzel- und Doppelhäusern ist im neuen Entwurf deutlich höher als in der ersten Planung. Indem auf geschwungene Wege verzichtet wird, entsteht eine schematische Blockbebauung, die eine hohe bauliche Verdichtung (maximal 268 Wohneinheiten) ermöglicht.
Der vom Rat geforderte Mindestabstand von 16 Metern zur Bahnlinie wird im neuen Entwurf berücksichtigt. Direkt an der sechs Meter hohen Schallschutzwand werden Garagen und Stellplätze angelegt. Hölzle bestätigt, dass ein Lärmgutachten die Einhaltung der Werte bescheinigt. Passiver Schallschutz an den Gebäuden — etwa durch nicht zu öffnende Fenster mit Zwangsentlüftung — wären zudem denkbar. Hölzle: „Technisch alles kein Problem.“
Um die Wohngebiete auf der Ostseite der Bahn vor Lärm zu schützen, ist in Verlängerung der bestehenden Lärmschutzwand eine ein Meter hohe und 160 Meter lange Schutzmauer vorgesehen. Die CDU hält eine drei Meter hohe Wand für nötig.