Noch Bedenken gegen Tunnel

Die geplante Unterführung in Lintorf wird von Bürgern kritisiert.

Lintorf. Die erste Gleisquerung zur Tiefenbroicher Siedlung ist noch nicht einmal fertig, da wird schon heftig über die andere diskutiert: die Unterführung am Konrad-Adenauer-Platz.

Frühestens 2015 kann das aufwändige Tunnelprojekt im Bereich Konrad-Adenauer-Platz/ Kalkumer Straße/Thunesweg gebaut werden. Planungsrechtlich ist es an den Bau der Brücke an der Tiefenbroicher Straße gekoppelt.

Und schon die Brücke sorgt bei manchen für Diskussionsstoff: Die langen Rampen seien für Senioren, Rollstuhlfahrer und Mütter mit Kinderwagen eine Zumutung, wird häufig kritisiert.

Auf einer von Privatleuten organisierten Bürgerversammlung zum Thema Unterführung wurden ähnliche Bedenken geäußert. Die geplante Unterführung sei vor allem an den Bedürfnissen des Straßenverkehrs orientiert, zu wenig fußgänger- und radfahrerfreundlich.

Besonders in der Kritik steht die unübersichtliche Streckenführung und die nach Ansicht der Bürgerschaft zu geringe Breite des Fußgängerweges. Auch die Steigung der Fußgängerrampe wurde als zu hoch angesehen. Vor allem für ältere Mitbürger seien die weiteren, steileren und stellenweise nicht einsehbaren Wege ins Dorf beschwerlich.

Über die Notwendigkeit der seit Jahrzehnten herbeigesehnten Gleisquerung gibt es keinen Zweifel. Auf die Planung und Gestaltung hat die Stadt allerdings relativ wenig Einflussmöglichkeit, da die Planungshoheit für die Unterführung bei Straßen-NRW liegt.

Das Planfeststellungsverfahren ist abgeschlossen, inzwischen besteht Baurecht. Deshalb lief auch die Anregung eines Bürgers, ob nicht zur besseren Anbindung westlich der Schiene eine Straße gebaut werden könnte, ins Leere. Denn diese Variante würde in Konkurrenz zu der planfestgestellten Maßnahme des Landes treten und könnte diese gefährden.

Inzwischen haben sich auch die Lintorfer CDU und die Bürger-Union des Themas angenommen. Die Bürger-Union bittet die Verwaltung um Prüfung, wie den Bedenken der Bürger Rechnung getragen und die Planung für die Bürger optimiert werden könnte.

Der aktuelle Sachstand und die Ergebnisse der Prüfung sollten in einer Einwohnerversammlung vorgestellt werden. Eine solche Versammlung, allerdings mit Beteiligung des Landesbetriebs Straßen NRW wünscht sich auch die Lintorfer CDU. Die Klärung offener Fragen und eine Aussprache seien in einer Bezirksausschusssitzung nur sehr eingeschränkt möglich, sagt Karl-Heinz Kaufmann von der Lintorfer CDU.