Zickenkrieg mit den „Queens of Spleens“

Das Comedy-Duo gastierte im Stadtmuseum mit „Eine spinnt immer“.

Ratingen. An und für sich ist der Weltfrauentag eine ernste Angelegenheit. Das heißt im Umkehrschluss aber nicht, dass es nichts zu lachen geben darf. Am Donnerstagabend gab es dazu jedenfalls jede Menge Gelegenheit, als das Comedy-Duo „Queens of Spleens“ zu Besuch im Ratinger Stadtmuseum war.

„Eine spinnt immer“ ist der viel sagenden Titel des aktuellen sechsten Programms der beiden Damen aus dem „Rhein-Main-Delta“ und er versprach durchaus nicht zu viel. Die beiden studierten Musikerinnen Connie Webs und Claudia Brendler zelebrierten genüsslich ein Panoptikum vermeintlich typischer weiblicher Neurosen und geizten dabei nicht mit Selbstironie.

In erster Linie wurde auf der Bühne nach allen Regeln der Kunst gestritten. Die füllige, stets genüsslich schlecht gelaunte Connie und die quietschfidele Claudia haben aber auch genug Reibungsfläche — gut für das Publikum, das sich über den überdrehten Zickenkrieg köstlich amüsierte. Der artete irgendwann derart aus, dass ein professioneller Mediator eingeschaltet werden musste. Doch selbst dieser streckte bald die Waffen vor den beiden Giftspritzen, die sich nach dem gemeinsamen Triumph erstmal wieder blendend verstanden.

Die zahllosen Ansätze zur weiblichen Selbstverwirklichung waren weiterer Zündstoff für das intelligente Gagfeuerwerk. „Im Sambakurs kommen 15 Sozialpädagoginnen auf einen Brasilianer. Wie soll man da gute Laune kriegen“, ätzte Connie, Claudia dagegen hatte heimlich einen Sponsoringvertrag mit der „Eva Herrman Stiftung für gesellschaftlichen Rückschritt“ abgeschlossen.

Verfeinert wurde der humoristische Reigen durch die hervorragenden Musikeinlagen, der in einem vierhändigen Gitarrensolo gipfelte.