Pfeile sollen Radfahren sicherer machen
Autofahrer werden auf der Poststraße mit neuen Piktogrammen auf den Radverkehr aufmerksam gemacht.
Ratingen. „Es sieht wirklich toll aus“, schwärmt Volker Mayer über die frisch gezogene Asphaltdecke. Als „wirkliche Verbesserung“ bezeichnet der Poststraßen-Anwohner die Baumaßnahme vorm eigenen Straßenzug, der, von den Nachbarn liebevoll „Parkstraße“ genannt wird. Auch die Neuordnung des Parkens in schrägen Buchten findet er gut. „Das Wildparken ist endlich vorbei.“
Nur eins irritiert den Ratinger: „Eigenartigerweise sind nun Fahrradsymbole auf der Mitte der Fahrbahn. Wo können nun die Autos fahren?“, fragt er.
Die Piktogramme sollen verdeutlichen, dass Radfahrer unterwegs sind“, erklärt Paula Stegert. Seit April dieses Jahres ist sie städtische Fahrradbeauftragte. Die Poststraße markiert eine „Hauptverbindung für den Radverkehr zwischen Bahnhof Ost und der Innenstadt“. Und zwar nicht wenige. Und sie passieren den Weg außerdem in beide Richtungen.“ Damit vor allem Autofahrer das nicht vergessen, sind die deutlich sichtbaren Symbole auf den Asphalt gemalt. In Richtung Kreuzung Poststraße mit dem Freilingrathring wurde die Markierung sogar um eigene Spuren für radelnde Links- und Rechtsabbieger sowie Geradeausfahrer erweitert. Eine Fahrradstraße ist die Poststraße damit nicht geworden, „Autos und Radler fahren hier gleichberechtigt“.
Die Umgestaltung ist nur ein Puzzleteil auf Ratingens Weg zur fahrradfreundlichen Stadt. Nach Inbetriebnahme verschiedener Radstationen sowie der sicheren Verankerung des Radverkehrs in die allgemein Straßenverkehrssituation besteht seit November 2013 außerdem die Mitgliedschaft in der Arbeitsgemeinschaft fußgänger- und fahrradfreundliche Städte und Gemeinden in NRW (AGFS). In einem Masterplan sind die hohen Standards bei der Förderung des Radverkehrs hinterlegt. „Die Mobilität kann zukünftig nicht nur über den Kfz-Verkehr abgewickelt werden“, weiß die Radfahr-Expertin. Die Nutzung öffentlicher Nahverkehrsmittel ist wichtig, eine ebenso gute Alternative stellt das Radfahren dar — wenn denn dann die Logistik entsprechend ist. „Der Radfahrer erzeugt keine Schadstoffe, ist leise, sein Gefährt beansprucht beim Parken wenig Platz“, zählt Paula Stegert nur einige der signifikanten Vorteile auf. Von Gesundheitsaspekten ganz zu schweigen.
Sukzessive soll deshalb bei zukünftig anstehenden Sanierung der Straßendecke also gecheckt werden, ob diese Route im Zuge der Erneuerung dann nicht auch gleich fit für Radler gemacht wird. Am Hauserring sowie der Düsseldorfer Straße könnten in einzelnen Abschnitten solche Umstrukturierungen als Nächstes vorgenommen werden.