Picobello-Tag: Schüler räumen ihre Stadt auf

Ratingen. Natürlich tragen die Matthias-Claudius-Schüler (MCS) für gewöhnlich keine Schuluniform. Aber gestern war Einheits-Look angesagt, rote Kappen, weiße Handschuhe und blaue Säcke trug, wer beim Dreck-weg-Tag mit von der Partie war.

Picobello-Tag: Schüler räumen ihre Stadt auf
Foto: abz

„Bei uns machen alle mit“, verkündete Britta Brockmann, stellvertretende Rektorin.

Gina Hüsemann, Lehrerin

Als außerschulischen Lernort für das so wichtige Fach Ökologie hatten 117 i-Dötzchen sich zunächst auf dem Schulhof versammelt. „Wir müssen eine Strategie entwickeln“, forderte Lehrerin Gina Hüsemann von ihrer Gruppe. Die nannte sich „Team Seitkäppi“, weil sie ihre Rotkappen nach bester Fußballermanie schräg auf den Schädeln trugen. „Zwei tragen die Tüte“, erklärte Leander. „Alle machen Adleraugen“, verkündete Elena. Und: „Die Gruppe bleibt zusammen“, forderte die Lehrerin. Nicht ganz so einfach, weil Yeremis, Wilderich, Yano, Meyra, Lilly, Lea, Elena und Leander „so viel Müll wie möglich sammeln“ wollten. Denn wessen Abfallbeutel nach dem Tageseinsatz, der runde zwei Stunden dauerte, am prallsten gefüllt war, „ist der König“, wie sich alle einig waren.

Auf dem Kreuzzug gegen den Unrat gingen aber nicht alle so systematisch vor wie das Team Seitenkäppi. Als wuseliger Haufen hatten sich Mike, Emil und Yano mal rasch vom Rest ihrer Mannschaft abgesetzt. „Wir gucken mal hier so entlang dem Hof“, erklärten sie ihren separaten Spähtrupp. Und auch Britta Brockmann war mit ihrer Gruppe „spontan rund um die Schule gelaufen. Später gehen wir Richtung Sportplatz, dann bis zum Wald. Mal sehen, was wir finden.“

„Sonst war der immer am Wochenende und eher im Familienverbund. Jetzt ist das schulisch zentriert und fördert die Gemeinschaft“, sagt Britta Brockmann. „Mit wenig Aufwand lässt sich viel erreichen, nicht nur für Ordnung und Sauberkeit im Moment, sondern nachhaltig. Umweltbewusstsein wird so verinnerlicht und gefestigt.“ Aber eben nicht nur mit weltumspannenden Aktionen und sozusagen teleskopartig, sondern „mit dem wichtigen Blick für das, was vor der eigenen Haustür los ist“. „Aber wenn unsere Klasse Hofdienst hat, dann sind wir schon immer genau und lassen keinen Müll rumliegen“, erklärte Ben.

Und auch die Schüler der anderen zehn, am Picobello-Tag teilnehmenden Einrichtungen gingen nicht bloß auf dem jeweiligen eigenen Schulhof emsig dem Dreck an den Kragen, sondern durchforsteten gleich das naheliegende Areal. Fazit aller Beteiligten: Eine Supersache, die Schule machen sollte.