Projekt Rathaus geht voran

Der Zeitplan für Abriss, Sanierung und Neubau steht. Bis 2015 soll alles fertig sein. Viele Ämter werden dauerhaft umziehen.

Ratingen. Der Termin steht: 2015 soll das „neue“ Rathaus fertig sein — teils saniert und teils neu gebaut. „Die Zeit rennt“, bringt Siegfried Aring vom technisch-planerischen Projektmanagement den Stand der Dinge auf den Punkt.

Ende 2013 soll das Hauptgebäude an der Minoritenstraße geräumt werden, Anfang 2014 wird mit dem Abriss begonnen. Der Abriss beginnt übrigens an der Rückseite, vom Trinsenturm aus. Aring: „Wir sind mit Hochdruck bei den Vorarbeiten.“

Und das sind viele: Gestern Mittag war beispielsweise die Frist für die europaweite Ausschreibung für die Architektenleistungen abgelaufen. Diese Angebote müssen jetzt gesichtet werden. Parallel dazu muss ein Konzept für die Unterbringung der Rathausmitarbeiter erstellt und die Frage geklärt werden, wohin die EDV verlagert wird.

Um möglichst wenig Büroräume anmieten zu müssen, sollen die alte Feuerwache, leer stehende Schulräume (Martinschule) und die derzeit noch an die Arge vermieteten Büros am Stadionring während der Bauphase selbst genutzt werden. Die Vermarktung des alten Feuerwehrgeländes verzögert sich dadurch allerdings bis mindestens 2015.

Mit dem einstimmigen Ratsbeschluss vom März dieses Jahres wurden nicht nur die Teilsanierung und der Teilneubau des Rathauses festgelegt, sondern auch eine Dezentralisierung.

Um das Hauptgebäude verkleinern zu können, sollen Ämter und Fachbereich ausgelagert und an anderen Standorten gebündelt werden. Das Gebäude am Stadionring soll das „Technische Rathaus“ beherbergen, die Bereiche Soziales und Schule werden voraussichtlich wieder im Hauptgebäude unterkommen, ebenso die Kernverwaltung und der Personalbereich. Das Rechnungsprüfungsamt und der Psychologische Dienst der Stadt sind und bleiben an der Philippstraße untergebracht.

Das Grünflächenamt und der Baubetriebshof werden am neuen Standort an der Sandstraße zu „Technischen Betrieben Ratingen“ zusammengeführt. Auch das Zentralmateriallager wird dorthin verlegt.

Dafür kann der bisherige Standort an der Robert-Zapp-Straße in Tiefenbroich aufgegeben und das Grundstück als Gewerbefläche verkauft werden. Mit dem Erlös soll der Neubau an der Sandstraße gegenfinanziert werden.

Sämtliche Verwaltungsdienststellen sollen über ein superschnelles Glasfaserringnetz miteinander verbunden werden. In Zusammenarbeit mit den Stadtwerken wurden dazu die im Boden verlegten Leerrohre erfasst: „Es ist ein geschlossenes Netz“, ist Aring zufrieden. Mit den neuen Leitungen wird auch eine neue Telefonanlage erforderlich: In Zukunft wird im Rathaus übers Internet telefoniert, was auch Gebühren spart.

Der Server für die EDV-Anlage soll bei der Feuerwehr stehen. „Die haben den dafür notwendigen Hochsicherheitsbereich mit vier Sperren, einen Notstromgenerator und die gekühlten Räume“, begründet Aring.