Verkehr Alte Ampeln verlangsamen den Verkehr
Ratingen. · Die Signalanlage am Blyth-Valley-Ring läuft nur noch im Notbetrieb. Die Abbiegespur auf dem Wilhelmring ist gesperrt.
Über Absperrbaken in der Stadt wundert man sich mittlerweile eher seltener. Eibo Neutzler, für die Bürger-Union (BU) als Sachkundiger Bürger im Ausschuss für Stadtentwicklung, tat es dann doch und fragte nach: Ihm war die neue, aber gesperrte Linksabbiegerspur für Radfahrer auf der Wilhelmstraße aufgefallen. Die schmale Furt zwischen den Richtungsspuren soll es Radfahrern ermöglichen, vom Wilhelmring nach links in die Hochstraße abzubiegen. Doch die Ampelanlage ist zu alt, daher die Sperrung mit den Baken. Auch weitere Ampeln im Stadtgebiet sorgen für Ungemach.
Baken stehen aus Gründen
der Sicherheit auf der Radspur
Vorgesehen sei es, diese Abbiegespur getrennt zu signalisieren, heißt es in der Antwort der Stadtverwaltung auf eine entsprechende Anfrage von Neutzler. Daher sei die betreffende Fläche bereits markiert worden. Sie war zuvor als Sperrfläche ausgezeichnet worden. Um den Radlern eigens „Grün“ zeigen zu können, müsse die Ampelschaltung neu programmiert werden. Die Baken belasse man aus Sicherheitsgründen auf der Radspur, weil das Einbiegen der Radler in die Hochstraße entgegen der Fahrtrichtung nicht sicher sein könnte. Doch für die Neuprogrammierung fehle derzeit das Personal, so Dirk Winkelmann vom Tiefbauamt der Stadt. Er verwies aber auf die Ausschreibung der Stadt, mit der ein Verkehrsingenieur gesucht werde. Dieser soll unter anderem die Signalanlagen auf Vordermann bringen, um den ständig stockenden Verkehrsfluss zu beschleunigen.
Auch die Ampelanlage am Blyth-Valleyring/Jägerhofstraße bereitet seit längerer Zeit Sorgen. Jürgen Bergmann (CDU) fragte als Sachkundiger Bürger bereits im Bezirksausschuss Tiefenbroch nach: Früher sei die Ampel auf „grün“ gesprungen, wenn kein Fahrzeug im Kreuzungsbereich war. Das sei offenbar anders geworden. Nach Angaben von Winkelmann habe man vom zuständigen Baulastträger Straßen NRW erfahren, dass die Anlage nur noch „in einem festen Umlauf“ betrieben werden könne.
Bei der bisherigen verkehrsabhängigen Steuerung sei es in den vergangenen Monaten immer wieder vorgekommen, dass die Anlage „hängen geblieben“ sei, und zwar genau dann, wenn für alle Richtungen „Rot“ gezeigt wurde. Das sei nicht akzeptabel, aus diesem Grund habe man auf die „Notfallebene“ mit festen Zeiten umgeschaltet.
Aufgrund des Alters der Anlage lasse sich eine Ursache nicht mehr lokalisieren: „Aufgrund des Alters und des Zustandes der Anlage ist aus wirtschaftlichen Gründen eine Erneuerung angezeigt.“
Die Stadt will die Verkehrsproblematik generell in den Griff bekommen und das Personal aufstocken. Viele Ampelanlagen haben die Restnutzungsdauer längst überschritten, viele Anfragen aus Bürgerschaft und Politik blieben seit etwa 2016 unbeantwortet. Das liege auch an der „fast täglich neu festzulegenden Prioritätenliste, die unter Beachtung sicherheitsrelevanter Gesichtspunkte erstellt werden muss“, so die Verwaltung. Auch bei der Straßenbeleuchtung gebe es einen Investitionsstau.
Die Infrastruktur sei durch die „vorhandene chronische Überlastung dieses Arbeitsbereiches“ nicht in ausreichendem Maße ausgebaut worden, so das Tiefbauamt. Da die Stadt Ratingen Anordnungsbehörde ist, müssen die Programme für Fremdanlagen wie die von Straßen NRW ebenfalls von ihr erstellt werden.