Zum Stadtjubiläum 2026 Wenn die Stadtgeschichte digital zum Leben erwacht

Ratingen · Gebäude und Sehenswürdigkeiten werden in 3D wiederhergestellt und an dem historischen Ort mit der Realität verankert. Erste Stationen sollen in der Innenstadt sein.

Künftig sollen historische Stadtführungen auch digital möglich sein.

Künftig sollen historische Stadtführungen auch digital möglich sein.

Foto: Blazy, Achim (abz)

Die Planungen für das 750-jährige Stadtjubiläum im Jahr 2026 laufen Und dazu gehört auch die Einführung einer auf einer AR-Plattform basierten App, mit der eine digitale interaktive Stadtführung für Touristen und Bürger bereitgestellt werden soll. Dabei soll die Technologie Augmented Reality (AR) zum Einsatz kommen, mit der Stadtgeschichte auf eine ganz neue Art und Weise erzählt werden kann.

Der Kulturausschuss hat sich am Donnerstag einstimmig für die Einführung ausgesprochen, vorausgesetzt, dass entsprechende Fördermittel eingeworben werden können. Am Dienstag wird dann der Rat über das Vorhaben des Kulturamtes in Zusammenarbeit mit dem Heimatverein entscheiden.

Bei dem digitalen Stadtrundgang wird die Geschichte via Smartphone wieder zum Leben erweckt, indem Gebäude und Sehenswürdigkeiten in 3D wiederhergestellt und an dem historischen Ort mit der Realität verankert werden. Die Nutzer können so an Ort und Stelle einen Blick in die Vergangenheit werfen. Darüber hinaus sollen durch die App Statistiken erhoben und grafisch aufbereitet werden können, um zu erfahren, welche Sehenswürdigkeiten für die Nutzer besonders interessant sind.

Die App sollte darüber hinaus modular erweiterbar sein, so dass nach Bedarf sowie personellen und finanziellen Kapazitäten Schritt für Schritt weitere Gebäude und Sehenswürdigkeiten aufgenommen werden können. Dergestalt soll die App auch die Möglichkeit bieten, einen touristischen Mehrwert über das Jahr 2026 hinaus zu schaffen.

Die App soll browser-basiert sein. Das hat den Vorteil, dass die Nutzer die App nicht herunterladen und installieren müssen, um sie zu nutzen. Auch ist die Nutzbarkeit der App dadurch nicht an ein bestimmtes Betriebssystem des mobilen Endgerätes gebunden. Der Zugriff auf die App wird dadurch deutlich erleichtert. Ein weiterer Vorteil einer browserbasierten App ist die Aktualisierung der App, ohne dass die Benutzer Updates durchführen müssen.

Ein digitaler Blick in die Vergangenheit als Möglichkeit

In der App soll die moderne Technologie Augmented Reality zum Einsatz kommen. Als perfekte Ergänzung zu den sichtbaren Objekten vor Ort kann mittels AR-Technik ein digitaler Blick in die Vergangenheit geworfen werden, indem nicht mehr vorhandene oder nur noch in Teilen existierende Gebäude und Orte in ihrer ursprünglichen Form wieder sichtbar gemacht werden und auf dem Smartphone oder Tablet erscheinen. Dazu fügt die App digital rekonstruierte Gebäude in die mit der Kamera des Smartphones aufgenommene Realität ein und erweitert die Realität um digitale Elemente. Im Unterschied zur Virtual Reality (VR) bleiben Gäste weiterhin in der realen Welt verankert und erleben digitale Inhalte als eine Ergänzung dazu. Auf diese Weise erfolgt eine Verschmelzung der Realität mit den abgerufenen Daten und führt so zu einer informativeren Erfahrung.

Umgekehrt bietet die Technologie auch die Möglichkeit, durch den Bildschirm des Smartphones oder Tablets in die Zukunft zu blicken, indem beispielsweise geplante Projekte visualisiert werden. Alle Inhalte der App sollen mit audiovisuellen Hintergrundinformationen zu den einzelnen Objekten angereichert werden können, die dem Nutzer immer punktgenau dort angezeigt werden, wo er sich gerade auf dem Stadtrundgang befindet. Die App macht es darüber hinaus für Interessenten möglich, sich unabhängig und zeitlich ungebunden gezielt über die Highlights der Stadt Ratingen zu informieren. Um möglichst einer breiten Interessentengruppe den Zugang zum digitalen Stadtrundgang zu ermöglichen, sollten die Informationen mehrsprachig abrufbar sein.

Zum Stadtjubiläum sollen dann die ersten Stationen abrufbar sein, wie Kulturamtsleiterin Andrea Töpfer erklärte. Begonnen werden soll mit historischen und markanten Gebäuden im Innenstadtbereich wie St. Peter und Paul und die Stadttürme. Nach und nach sollen dann weitere Stationen hinzu kommen.