Als Schleichweg genutzt SPD will Durchfahrtsverbot für Formerstraße
Ratingen · Sogenannte Steckpoller sollen installiert werden. Ob es dazu auch wirklich kommen wird, ist allerdings fraglich.
(kle) Es ist eine schier endlose Geschichte. Und jetzt gibt es die nächste Fortsetzung: Die SPD-Fraktion hat aufgrund von Bürgerbeschwerden für den nächsten Bezirksausschuss Mitte den Tagesordnungspunkt „Verkehrssituation Formerstraße“ beantragt. „Das Thema ist ein ärgerlicher Dauerbrenner“, meint Christian Wiglow, SPD-Fraktionsvorsitzender, „es wurde x-mal beraten, und leider passiert immer noch nichts. Hinzu kommt, dass die Realisierung der K10n auf sich warten lässt.“
Verkehrsbelastungen sind für Anwohner nicht zumutbar
Da der Projektabschluss der K 10n überhaupt nicht abzusehen sei, fungiere die für diese Zwecke völlig ungeeignete Formerstraße für viele Verkehrsteilnehmer als „Ersatz-K10n“, so Wiglow, dies mit unzumutbaren Belastungen für die Anwohner. Es gibt zum Beispiel Schwerlastverkehr, der sich über die schmale Straße schiebt.
Die SPD-Fraktion hatte sich zuletzt im Jahr 2020 dieses Problems angenommen. Allerdings wurde der Antrag, die Formerstraße probeweise für ein Jahr durch Steckpoller für den Durchgangsverkehr zu sperren, im Haupt- und Finanzausschuss abgelehnt. Stattdessen wurde beschlossen, dass zustimmend zur Kenntnis genommen wird, bestimmte Maßnahmen durch die Stadt umsetzen zu lassen – also die Behebung der unklaren Ausschilderung zum Thema Parken durch Markierung der Stellplätze und Parkverbote für den restlichen Bereich sowie den Ausschluss des Lkw-Verkehrs über 3,5 Tonnen.
Stand Mitte Juli 2022 sei eine Umsetzung nicht zu sehen. Daher komme das Thema wieder auf die Tagesordnung. Die SPD-Fraktion beantragt nun erneut, die Formerstraße probeweise für ein Jahr durch Steckpoller für den Durchgangsverkehr zu sperren.
Sofern die Ratsmehrheit dem nicht folgen sollte, soll eine Bremsschwelle an der Einmündung Formerstraße /Neanderstraße (wie am Kreisverkehr Esprit) eingebaut werden. Zudem müsse endlich eine Beschilderung her, die den Verkehr über 3,5 Tonnen über die Industriestraße leiten soll. Außerdem fordert man die Einführung einer Einbahnstraßenregelung auch auf der Formerstraße aus Richtung Neanderstraße, die von der Einmündung Gießerstraße bis zum Marmorbruch Gültigkeit hat.
Unverständlich ist den Anwohnern wie auch der SPD-Fraktion, dass die Straßen im dortigen Wohngebiet sehr unterschiedlich behandelt werden: Nur die Formerstraße ist durchgängig in beide Richtungen befahrbar, Voisweg und Marmorbruch sind dies nicht.
Durch eine Einbahnstraßenregelung würde man erreichen, dass die Durchfahrtsmöglichkeit von der Neanderstraße aus in den Navigationssystemen, wie beim Voisweg, auch auf der Formerstraße nicht mehr gegeben ist. Nun wird sich der Bezirksausschuss Mitte erneut mit dem Problemfall beschäftigen.