Ratingen Straßen und Gehwege werden gescannt

Ratingen · Das Tiefbauamt sammelt Daten für die Unterhaltung der Verkehrswege. Erfasst werden Unebenheiten, Schlaglöcher oder beschädigte Bordsteine.

Fahrzeuge der Firma „Eagle Eye“ werden in den kommenden Wochen mit Spezialkameras das Straßennetz scannen.

Foto: Stadt Ratingen/Eagle Eye Technologies

(Red) Ab Montag kommender Woche begegnen Ratinger Bürger möglicherweise einem Fahrzeug, das sehr an Google Street View erinnert. Unterwegs ist aber eine Firma, die im Auftrag der Stadtverwaltung alle Ratinger Straßen und Gehwege erfassen und deren Zustand mithilfe von Spezialkameras und Laserscannern für Ingenieure und Techniker des Ratinger Tiefbauamts sichtbar machen soll. „Die umfangreichen Daten zum Straßenzustand werden uns in die Lage versetzen, die Unterhaltung unserer Verkehrsinfrastruktur zu systematisieren und effizienter zu gestalten“, sagt Fabian Böttcher, zuständiger Abteilungsleiter im Tiefbauamt. Sie sind der Grundstein für ein umfassendes digitales Straßenkataster.

Fahrzeuge legen 450 Kilometer lange Strecke zurück

Mit ihren auffälligen Aufbauten werden die Fahrzeuge der Firma Eagle Eye (Adlerauge) in den kommenden vier Wochen annähernd 450 Kilometer Straße befahren. Die visuelle Erfassung erstreckt sich über das gesamte Stadtgebiet, einschließlich Bundes, Landes- und Kreisstraßen. Bewertet wird jedoch ausschließlich die Verkehrsinfrastruktur, die sich in Ratinger Straßenbaulast befindet. Gefahren wird überwiegend in verkehrsarmen Zeiten, um Nutzungskonflikte nach Möglichkeit zu vermeiden.

Die Stereo- und Panoramakameras sowie die Spezialsensoren auf den Fahrzeugen erfassen Fahrbahn und Seitenraum, Entwässerungseinrichtungen, Baumscheiben und Verkehrszeichen. Die hochauflösenden Bilder und Scans liefern Informationen zur genauen Position sowie zur Beschaffenheit der Verkehrsanlagen. Ist die Fahrbahn noch eben, gibt es Risse, Schlaglöcher, hat sich das Pflaster gehoben, sind Bordsteine beschädigt? Solche Fragen können mithilfe der erfassten Daten vom Dienstrechner aus beantwortet werden und geben wertvolle Hinweise für die Unterhaltungsplanung.

Aufgrund der Daten werden Sanierungen priorisiert

Dies geht freilich noch nicht auf der Grundlage der Rohdaten. Diese werden in die städtischen Grundkarten implementiert und liefern so am Ende Realflächenmodelle mit einer Fülle von Informationen. Dabei werden alle Straßen in Zustandskategorien eingeteilt. So kann die Abteilung für Straßenunterhaltung schnell und zuverlässig erkennen, wie dringend eine Sanierung oder Erneuerung ist. Ganze Jahresprogramme lassen sich daraus belastbar ableiten. Kurz: „Wir führen eine gründliche und detaillierte Inventur unserer Verkehrsinfrastruktur durch“, sagt Fabian Böttcher.

Sollten Gesichter und Kfz-Kennzeichen miterfasst werden, werden sie gemäß der einschlägigen Gesetze unkenntlich gemacht. Die Daten werden nur durch die Stadt Ratingen genutzt.