Ratingen Schnitzeljagd durch Lintorf
Lintorf. · Das Ziel: Abwechslung in den Alltag bringen, in dem vielen das gewohnte Miteinander fehlt. Um das zu erreichen, haben sechs Vereine am Ort ihre Ideen zusammengetan und ein besonderes Wochenende gestaltet.
Sechs Lintorfer Vereine hatten sie gemeinsam veranstaltet, um „ihren“ Lintorfern ein wenig Abwechslung im Corona-Alltag zu bieten, denn Vielen fehlt das Miteinander. „Das gesellschaftliche Leben in unserem Dorf ist wichtig ist, insbesondere in Zeiten, in denen es so gut wie kein solches Leben im Dorf gibt. Bei uns haben junge Schützen Dienst geschoben, auch die amtierenden Majestäten. Sie sind mit den Besuchern ins Gespräch gekommen. Haben gezeigt, dass auch die Bruderschaft ein aktiver Teil der Dorfgemeinschaft ist“, sagte Schützenchef Andreas Preuß.
Teilnehmer aller Altersklassen, alleine, zu zweit oder in kleinen Gruppen, sind der Einladung zu der an diesem Wochenende erstmalig stattfindenden Gemeinschaftsaktion quer durch den Ortskern gefolgt. Am Vormittag standen an den Stationen Vertreter der Vereine für anregende Gespräche bereit. Bei der Jagd galt es, auf Fotos abgebildete Details in natura zu finden, Entfernungen zu schätzen, kleine Rechenaufgaben zu lösen und historische aber auch aktuelle Fragen über Lintorf und seine Vereinswelt zu beantworten. Die meisten konnten durch aufmerksames Umherschauen schnell gelöst werden, einige waren aber auch etwas kniffeliger, so dass die Vereinsvertreter um Rat gefragt wurde. Am Nachmittag wurde auch schon mal das Smartphone gezückt, um das Internet zu befragen.
Dass es keine Gewinner
gab, störte niemanden
Die Strecke konnte in beliebiger Reihenfolge, Zeit oder Umfang absolviert werden. Und als die einzelnen Stationen nicht mehr besetzt waren, hingen die Zettel mit den zu lösenden Aufgaben aus. Dass es weder Gewinner noch Verlierer gab, störte so gut wie niemanden. „Eine Seniorin sagte mir mit strahlenden Augen, dass sie zum letzten Mal an einer Schnitzeljagd teilgenommen hatte, als ihre Kinder noch zur Schule gingen“, erzählte Bettina Borsch vom Aktivtreff 60 plus.
„Wir finden die Aktion echt toll. Es ist zwar keine richtige Alternative zum Weinmarkt und zum Event der Schützen, aber man konnte wenigsten wieder etwas gemeinsam machen. Schön ist auch, dass aufgrund der unmittelbaren Nähe der Stationen oder der Möglichkeit nur einen Teil der Aufgaben zu lösen, auch Leute mitmachen können, die vielleicht nicht mehr ganz so fit sind“, sagte Angela Grebing. Sie hat sich mit weiteren Mitgliedern der Kolpingfamilie getroffen, um gemeinsam auf die Jagd zu gehen.
Ina Kayser war mit ihren beiden Söhnen Leonard und Ferdinand unterwegs. „Wir haben einen schönen Ausflug mit festen Zielen, an denen die Kinder etwas lernen konnten, zum Beispiel bei der Denksportaufgabe, bei der das Alter von drei Brüdern berechnet werden musste oder am Stand der Awo Angerland. Dort galt es eine Frage zum Quartalsheft zu beantwortet, da konnte ich meinen Söhnen erklären, was ein Quartal ist“, erklärte die Mutter.