Ratingen Verein feiert Jubiläum mit Broschüre
Ratingen. · Seit fünf Jahren engagiert sich der Verein Allianz für Bildung und Lernen in Ratingen West. Bildungspaten und Jobcoaches unterstützen Schüler auf dem Weg ins Berufsleben.
„Einzelne Projekte gab es schon immer“, erinnert sich Geschäftsführerin Maymol Devasia-Demming an die Anfänge. „Vor fünf Jahren suchten wir dann nach einem nachhaltigeren, langfristigen Konzept.“ Und so schlossen sich vor fünf Jahren eine Handvoll engagierter Ehrenamtler zur Allianz Bildung und Lernen zusammen.
Die Aufgaben des gemeinnützigen Vereins ruhen auf drei Säulen: In einer Bildungspatenschaft übernehmen ehrenamtliche Paten die individuelle Betreuung eines Schülers ab der fünften Klasse. „Gemeinsam festigen sie die Arbeitsstruktur und wiederholen Schulstoff“, so Maymol Devasia-Demming. Ältere Schüler erhalten Unterstützung bei ihrem Schulabschluss und bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz. „Die Paten arbeiten immer in enger Abstimmung mit Schule und Lehrern – und keinesfalls in Konkurrenz zu den Eltern“, so Devasia-Demming.
Die Erfahrung der vergangenen Jahre lehrt: Bei schulischen Themen bleibt es nicht. Oft geht es um viel mehr. Nicht selten entstehen aus den Patenschaften lange und intensive Bindungen, die sich durchaus auf die mentale Stärke der Schüler auswirken. Die Patenschaft wird begleitet von regelmäßigen Prüfungen, die den Entwicklungsstand des Kindes abfragen.
Eine zweite Säule ist das Job-Coaching. „Mitarbeiter aus Betrieben besuchen Schulklassen und erläutern ihr Berufsbild, die Anforderungen, die in der Ausbildung gestellt werden und oft auch sehr persönlich ihren eigenen Weg in den Beruf“, sagt Maymol Devasia-Demming. Coaches wie Barbara Mühlenkamp-Jareis begleiten Jugendliche auf ihrer Suche nach einem Ausbildungsplatz. „Wir klären zunächst, welche Stärken und Schwächen der Schüler mitbringt, zeigen ihm, wo es Informationen gibt und helfen einen strukturierten Plan zu entwickeln“, erklärt die Ratingerin. Nicht selten scheitert es schon daran, dass die Jugendlichen keine Vorstellung davon haben, welche Zeitpläne (beispielsweise für die Bewerbung) eingehalten werden müssen.
Die dritte Säule des Vereins Allianz für Bildung und Lernen sind Veranstaltungen wie Betriebsbesichtigungen oder der sogenannte Markt der Möglichkeiten, bei denen die Schüler hautnah in ihre Traumberufe hinein schnuppern dürfen. Bisher kann sich die Bilanz des Vereins sehen lassen. Die Zahl der Schüler, die eine Ausbildung anstreben, steigt nämlich kontinuierlich. Ebenso sinkt die Zahl der Jungen und Mädchen, die im Schulbetrieb den Anschluss verpassen.
Eigentlich ein Grund zum Feiern. „Es war schon alles geplant“, so Maymol Devasia-Demming. „Ein Hauswirtschaftskurs der Martin-Luther-King-Gesamtschule wollte unsere Jubiläumsfeier in der Mensa der Schule gestalten.“ Doch Corona machte den Planern einen Strich durch die Rechnung. Die Feier entfällt, ebenso wie alle übrigen Veranstaltungen. Besonders der fehlende Kontakt zu den Schülern treibt den Mitgliedern des Vereins die Sorgenfalten auf die Stirn. „Wir erwarten nach Corona einen erhöhten Bedarf“, sagt die Geschäftsführerin des Vereins.
Gerade mit Blick auf die Zukunft ist zum fünften Geburtstag des Vereins eine Broschüre entstanden, die einen Überblick über die Möglichkeiten des Vereins bietet. So geht das kleine Jubiläum doch nicht spurlos an der Allianz für Bildung und Lernen vorbei.