Der Jugendrat möchte ein Lehrbuch in Auftrag geben Schüler sollen und wollen Mundart lernen

Düsseldorf · Wenn es nach dem Jugendrat geht, dann lernen die Schüler bald wieder eine schon fast vergessene Sprache – Düsseldorfer Platt. Mit 16 Ja-Stimmen, fünf Enthaltungen und einer Gegenstimme entschieden sich die Mitglieder dafür, ein Lehrbuch auf Platt in Auftrag zu geben.

Lukas Mielczarek hat im Jugendrat die Initiative fürs Platt gestartet.

Foto: Juliane Kinast

Das Nachschlagewerk soll Schulen und Volkshochschulen zur Verfügung gestellt werden. Und zwar vor allem für Menschen, die bisher noch nicht mit der Düsseldorfer Mundart in Berührung gekommen sind.

Gestellt hat den Antrag der stellvertretende Sprecher des Jugendrates Lukas Mielczarek: „In Köln hält man die Mundart sehr hoch. In Düsseldorf ist das leider nicht so der Fall. Aber mir ist aufgefallen, besonders bei Gleichaltrigen, dass das Interesse an dieser Sprache wieder deutlich zunimmt.“ Da viele Düsseldorfer aber keine Kenntnisse in dieser Sprache besitzen, soll es daher ein Buch für Anfänger werden.

Allerdings kann es noch eine Zeitlang dauern, bis dieses Buch auf den Markt kommt. „Wir stehen noch ganz am Anfang und wissen auch nicht genau, wie solche Prozesse aussehen“, sagt der 20-Jährige. Zudem kann der Jugendrat nur Empfehlungen aussprechen, eine endgültige Entscheidung müsste im Fachausschuss, in dem Fall der Kulturausschuss, getroffen werden.

Aufgrund der Bildungshoheit des Landes NRW müsste von dort ebenfalls grünes Licht kommen. „Wir gehen davon aus, dass ein solches Lehrbuch lediglich in Arbeitsgemeinschaften zum Einsatz kommen kann. Das kann in der Oberstufe sein, aber auch schon in den fünften Klassen“, sagt Mielczarek. Bei der Erstellung des Buches will er aber auf bewährte Mundart-Fachleute zurückgreifen. „Ich kann mir eine Zusammenarbeit mit dem Verein der Mundartfreude gut vorstellen.“

Eine, die mit der rheinischen Mundart vertraut ist, ist Barbara Oxenfort. „Ich finde es wunderbar, wenn sich junge Menschen entscheiden, Mundart zu lernen.“ Im Klassenzimmer möchte sie aber nicht stehen. Sie könnte sich aber ein Coaching für Lehrer vorstellen. Zudem würde sie vertonte Gedichte zur Verfügung stellen, um die Aussprache zu erlernen.