Langerfeldtrasse Langerfeldtrasse: Mehr Radweg für Firmen und Schüler im Osten

Langerfeld/Beyenburg. · Sie wäre unter den drei Trassen in Wuppertal mit „nur“ 1,8 Kilometern Länge die kürzeste. Doch trotzdem könnte die Langerfeldtrasse eine enorme Bedeutung erhalten, stellen Bezirksbürgermeister Eberhard Hasenclever und Dajana Meier vom Verein Neue Ufer klar.

Mitarbeiter von Firmen wie 3 M könnten von der Langerfeldtrasse profitieren.

Foto: WZ/Peter Sondermann

Sie sei ein weiteres Bindeglied der Radverbindung von der Ruhr zur Rheinschiene in Leverkusen. Und: Sollte die Stadt den Bau der 7. Gesamtschule an der Badischen Straße verwirklichen, sei sie für viele Schüler ein sicherer und günstiger Schulweg. Von Anbeginn hinter dem Projekt stehen aber auch drei große Unternehmen im Bezirk: 3M, Vorwerk und Erfurt, die Potenzial für ihre Mitarbeiter sehen.

Die Vorwerk Elektrowerke sind seit 2018 gemeinsam mit den angrenzenden Nachbar-Unternehmen in die Projektidee involviert, sagt eine Sprecherin. Im Fokus stehe, „den Nutzen der Unternehmen für die betriebliche Mobilität mit dem Fahrrad deutlich zu machen“. Bereits seit 2018 habe es auch mehrere Gespräche mit der Stadt Wuppertal gegeben. Das Ziel: den Bedarf der drei Unternehmen an einem Ausbau der Langerfelder Trasse zu unterstreichen.

Bei Vorwerk gab es bereits 2016 ein Mobilitätskonzept, das Potenzial für eine betriebliche Mobilität mit dem Fahrrad aufzeigte. „Eine weitere Untersuchung 2019 hat das erneut bestätigt“, so die Sprecherin. Das Ergebnis für Vorwerk Elektrowerke: 55 Prozent der Mitarbeiter wohnen nicht mehr als zehn Kilometer von ihrem Arbeitsplatz in Laaken entfernt. „Diese Entfernung wäre mit dem Fahrrad gut zu bewältigen.“ Auch leben viele Mitarbeitende entlang der Talachse in Wuppertal – und damit nahe an Bus und Bahn. Ihnen fehle jedoch häufig die „letzte Meile“. Auch für sie käme also das Rad infrage. Man begrüße deshalb ausdrücklich die Projektidee. Bereits jetzt habe man Radstellplätze geschaffen, biete zudem Duschmöglichkeiten für die Arbeitnehmer an, die per Rad kommen.

Bereits jetzt unterstützten die Vorwerk Elektrowerke den Verein Neue Ufer bei der Beantragung von Fördergeldern. Über eine mögliche weitere Unterstützung, auch finanziell, werde noch entschieden.

Auch 3M engagiere sich im Bereich Nachhaltigkeit, so auch insbesondere in der nachhaltigen Mobilität, erklärt eine Sprecherin. Zurzeit nutzt die große Mehrzahl unserer Mitarbeiter aufgrund der vereinzelt relativ langen Anfahrtsstrecken jedoch den öffentlichen Personenverkehr sowie ihre eigenen Fahrzeuge. Dabei setze man auf eine Elektrifizierung der 3M-Flotte. Man befürworte aber auch die Langerfeldtrasse, so die Sprecherin. „So wurde beispielsweise die Ausschilderung der zukünftigen Trasse auf unserem Grundstück durchgeführt.“

Dass sich die Firmen auch finanziell beteiligen würden, darauf hofft auch der Verein Neue Ufer. Denn sollte die Förderung für das Projekt klappen, müsste der Verein den Eigenanteil stemmen. Eine Förderung von bis zu 90 Prozent wäre möglich. Hasenclever geht von 1,5 Millionen Euro Gesamtkosten für die Trasse aus.

Allerdings: Das wäre der aktuelle Stand, wenn die Bahn den Bau der Rampe übernehme. Da, so die Kritik von Hasenclever und Meier, die Stadt nicht in die Pötte kommt, könnte das Planfeststellungsverfahren der DB immer weiter fortschreiten. Nach Aussage der Bahn ist eine Planänderung ohne zusätzlichen Aufwand bis Ende des dritten Quartals 2020 möglich, heißt es im Bericht der Stadt - dann wird eine Umplanung teuer. Diese Kosten wird die Bahn, wie sie gegenüber der WZ bereits erklärte, nicht tragen wollen.

Meier befürchtet, dass sie am Verein oder den Unterstützern hängen bleiben könnten. Die Stadt zögere wegen aus Meiers Sicht verhältnismäßig geringen Unterhaltskosten für die Tunnelröhre mit einer Zusage an die Bahn, obwohl diese der Stadt ja bereits einen Rohbau zur Verfügung stellen würde. Aber am Ende, wenn die Trasse dann doch fertig wird, „schmückt sich die Stadt trotzdem damit“.