Gastronomie Ein neues Restaurant in der Wasserburg
Ratingen. · Dominik Kramp wird im alten Gemäuer saisonale Speisen anbieten.
Diesmal wird es passen. Davon ist Christa Lambart überzeugt. Restzweifel will sie erst gar nicht aufkommen lassen, sie hat ein gutes Gefühl und ist überzeugt davon, dass der neue Pächter im Herrenhaus der Wasserburg Haus zum Haus jede Menge Gäste an den historisch bemerkenswerten Ort locken wird.
Gestern gab die Chefin der Burg den Namen bekannt: Es ist Dominik Kramp aus Freiburg. Ein Mann, der sich seit vielen Jahren in der Gastronomie auskennt und zwei Lokale in Essen und Bochum betreibt. Die firmieren unter dem Namen Seitenblick, und so soll auch der Name in Ratingen lauten: Seitenblick im Haus zum Haus.
Rund eineinhalb Jahre hat sich im Restaurant nichts getan, die Räume standen nach dem Abgang des damaligen Pächters leer. Lambart will über dieses düstere Kapitel und den damit verbundenen Ärger nicht mehr sprechen, sie schaut nur noch nach vorn und hat in den vergangenen Monaten nach eigenem Bekunden „viel über Gastronomie gelernt“. Es gab viele Gespräche und Anfragen.
Ein Sterne-Koch vom Tegernsee habe sich für das Herrenhaus interessiert, doch am Ende kam man nicht zusammen. Es muss halt passen. Und mit Kramp wird es passen, davon ist die Architektin überzeugt. Man will weg vom hochpreisigen „Fine Dining“, hin zu mehr Bürgernähe, ohne Verzicht auf frische und vor allem hochwertige Produkte.
Kramp, der Hotelfachmann ist und Betriebswirtschaft studiert hat, werde inspiriert von den Besenwirtschaften in seiner süddeutschen Heimat, in denen das angeboten wird, was die Jahreszeit bietet. Man verzichtet auf künstliche Zusätze, will eine monatlich wechselnde Speisekarte mit saisonalen Angeboten präsentieren.
Historische Räume werden behutsam renoviert
Insgesamt geht es um einen sehr bewussten Umgang mit Nahrung, Mensch und Genuss, und dazu gehören auch Weine persönlich bekannter Winzer. Lambart betont: „Auch unser Konzerthaus Haus zum Haus wird zukünftig vom Seitenblick bewirtschaftet.“ Zurzeit laufen die Renovierungsarbeiten in Teilen der Gasträume und der Küche – unter strikter Bewahrung der historischen Substanz.
Insgesamt sollen mehr Helligkeit, Farbe und Frische in die Räume kommen, die Kücheneinrichtung wird modernisiert. Die Eröffnung des neuen Restaurants soll im Januar 2019 erfolgen, ein genauer Termin steht noch nicht fest. Zunächst will man im ersten Obergeschoss und auf der Galerie im Dachgebälk bewirten, später im Gewölbe und dann im Innenhof.
Lambart wird die Räumlichkeiten nach den Feiertagen an den neuen Pächter übergeben. Der hat einen Vertrag über fünf Jahre unterschrieben. Früher sei das Restaurant im historischen Gebäude als gute Stube Ratingens bezeichnet worden, so Lambart, gern würde man diesen Ruf wieder aufpolieren.
Sie freut sich, dass im Herrenhaus endlich wieder etwas angeboten wird, denn alle anderen Räumlichkeiten in der Burg werden genutzt. „Es ist ja nicht so schön, wenn man auf ein Gebäude schaut, in dem nichts los ist“, urteilt sie.