Lott-jonn-Initiative Wie das Spielen die Entwicklung fördert
Ratingen · Psychomotorische Förderung: In Ratingen betreut der ASC West die Fördergruppen.
(Red) Kinder bewegen sich aus eigenem Antrieb, wenn wir sie lassen. Das stärkt sie in ihrer altersgerechten Entwicklung und in ihrem Sozialverhalten. Heute haben Kinder allerdings immer weniger Möglichkeiten, sich frei zu bewegen. Die Folgen sind bereits im Kindergartenalter sichtbar. So fällt vielen das Balancieren und Hüpfen sowie das Konzentrieren auf eine Sache schwer.
Auch das soziale Miteinander muss oft noch erlernt werden. Werden diese Kinder früh entsprechend gefördert, holen die meisten auf und entwickeln sich gut.
Mit den psychomotorischen Fördergruppen „Lott jonn – stark und gesund“ werden Kita-Kinder gezielt gefördert, die eine besondere Unterstützung brauchen, aber keine Therapie benötigen – und das schon seit 14 Jahren. „Durch speziell qualifizierte Kursleitungen werden die Kinder begleitet. Gezielte Bewegungsanlässe motivieren sie, mehr Selbstvertrauen in das eigene Können zu gewinnen. Auf diese Weise wird ihre psychische Entwicklung gestärkt. Entscheidend ist, dass wir bei dem ansetzen, was ein Kind bereits kann. Dabei ist das freie Spielen extrem wichtig“, so Heide Förster, Koordinatorin der Lott-jonn-Initiative des Kreisgesundheitsamtes.
Bewegung wirkt also auf die sozial-emotionale und die motorische Entwicklung gleichermaßen. „Daher auch der Begriff der Psychomotorik, der manchmal missverstanden wird“, so Heide Förster weiter.
In Ratingen endet wie in allen acht Fördergruppen im Kreis Mettmann zum Sommer das jeweilige Förderjahr und Oliver Kamrath als qualifizierter Kursleiter des ASC Ratingen West sieht das so: „Die Kinder haben hier den Vorteil, in einer kleineren Gruppe von zehn Kindern besser als in ihrem sonstigen Alltag selbstständig aktiv zu sein und in kleinen Schritten die motorischen und sozialen Dinge zu lernen, die sie noch entwickeln müssen.“
Entscheidend für den Erfolg der Förderung ist vor allem das gute Zusammenspiel zwischen Erziehern, Kursleitung, Eltern, Kinderärztin des Gesundheitsamtes, den Sportvereinen und „Lott jonn“.
Ziel ist es, das Angebot je nach Kapazitäten und Ressourcen auf alle zehn Städte im Kreis Mettmann auszuweiten. Die aufgebauten Netzwerke in den Städten sollen zudem Schritt für Schritt eigenverantwortlich arbeiten. Im September werden in fast allen Städten im Kreis wieder Fördergruppen an den Start gehen.