NRW Omas zeigen Präsenz gegen AfD
Ratingen · Gleich an zwei aufeinanderfolgenden Tagen setzten die Ratinger Bluna Connection und Omas gegen Rechts bei friedlichen Protestveranstaltungen ein Zeichen. Sie zeigen sich besorgt über die AfD.
(abin) „Wir müssen aufstehen und unseren Bürgerpflichten nachkommen“, so empfindet die Ratingerin Eva Schulze. Sie wusste, dass am Samstag die Ratinger AfD einen Informationsstand auf dem Marktplatz angemeldet hatte, und wollte aktiv werden. Schon vor einigen Wochen war sie auf das Bündnis „Omas gegen Rechts“ aufmerksam geworden und sah nun die Gelegenheit, in Ratingen ein Zeichen zu setzen. Schulze scharte acht Mitstreiter um sich, meldete eine Gegenveranstaltung an und sorgte mit ihrer Truppe auf dem Markt für Stimmung.
Dabei ging es nicht um einen verbalen Schlagabtausch. „Wir wollten mit Liedern und Musik gute Laune und positive Stimmung erzeugen und so dafür sorgen, dass die Passanten bei uns und nicht am Stand der AfD stehen bleiben“, so Schulze. Dabei wollen sich die „Omas gegen Rechts“ nicht parteipolitisch positionieren. „Wer welche Partei wählt, spielt im Grund keine Rolle – Hauptsache nicht rechts“, so Schulze. „Wir wollten zeigen, dass auch Bürger sehr präsent sein können.“
Das Konzept ging auf. Die Omas gegen Rechts fielen auf, ernteten viel Zustimmung von den Passanten am Stand der AfD blieb es stiller als erhofft. „Unsere Intention war, die AfD nicht zum Zuge kommen zu lassen. Das hat geklappt.“
Unterstützt wurde die Truppe von der Ratinger Bluna Conncetion. Beide Gruppen machten sich am Sonntag gleich noch einmal auf den Weg. An diesem Tag hatte die AfD zu einem Vortrag über Afghanistan zum Berliner Platz geladen. „Es geht darum, Gesicht zu zeigen“, so Mike Vogel von der Bluna Connection, einem Bündnis, das sich ursprünglich formierte, um sich gegen rechte Hetze im Internet stark zu machen. Längst tritt die Gruppe auch in der Realität auf. „Widerstand aus der bürgerlichen Mitte gegen rechtsgerichtete Parteien mit faschistischen Tendenzen“, so beschreibt Vogel die Intention der Gruppe. Dabei richtet sich der Protest nicht ausschließlich gegen die AfD, sondern gegen jedwede rechte Tendenz. Bei der angemeldeten Aktion auf dem Berliner Platz versammelten sich Demonstranten „aus jeder Altersgruppe von 15 Jahren bis zu den Omas gegen Rechts und aus jeder Gesellschaftsschicht vom Punk bis zum Manager, darunter auch Immigranten“, berichtet Vogel. Auch Vertreter der Politik unterstützen fraktionsübergreifend die Protestaktion. „Wir wollen deutlich machen, dass rechte Tendenzen nicht unbeobachtet bleiben. Wenn die laut werden, werden wir lauter.“
„Wir werden auch an den kommenden Samstagen vor der Wahl weiterhin auf dem Marktplatz in Ratingen-Mitte Flagge gegen rechts zeigen“, so Sascha Grögor, ein Gründungsmitglied der Ratinger Bluna-Connection.