Ratinger Feuerwehr: Mehr Hilfen für Freiwillige

Mehr Einsätze als im Jahr zuvor verbucht die Ratinger Feuerwehr für das Jahr 2012. Im neuen Jahr sollen vor allem die Freiwilligen Unterstützung bekommen.

Ratingen. „Die Ratinger Feuerwehr ist gut aufgestellt, es gibt aber stets etwas zu verbessern“, sagte René Schubert, Leiter der Ratinger Feuerwehr, bei der Wehrversammlung im Stadttheater am Freitagabend.

Neben den Ehrengästen um Bürgermeister Harald Birkenkamp und den Feuerwehrmännern aus den Französischen Partnerstädten Le Quesnoy und Maubeuge konnte Schubert dabei mehr als 300 Mitglieder der Ratinger Feuerwehr, der Freiwilligen Feuerwehr sowie der Hilfsdienste und des Technischen Hilfswerks willkommen heißen.

Nach der Begrüßung wurde dann zunächst mit einer Schweigeminute der Verstorbenen gedacht. Daraufhin führte Schubert den Versammelten die wichtigsten Fakten des Einsatzjahres 2012 vor Augen. So ist die Gesamteinsatzzahl mit 15 622 Einsätzen im Vergleich zum Jahr 2011 leicht angestiegen und „bestätige damit den Trend der letzten Jahre“, wie Schubert einräumte.

Vor allem der Großbrand in der Kompostierungsanlage in Ratingen-Breitscheid und der Papierfabrik machten der Feuerwehr 2012 zu schaffen. „Doch auch ohne diese Großeinsätze seien die Einsatzzahlen gestiegen“, betonte Schubert. So lobte Bürgermeister Harald Birkenkamp in seiner Gastrede die „zuverlässige Feuerwehr“ als „unerlässlich, um solche Großeinsätze zu meistern“. Kein Wunder also, dass die Stadt die „Zuvielarbeit“ des Jahres 2012 mit sofortigen Zahlungen jüngst ausgeglichen hat.

Dennoch sieht die Feuerwehr weiteres Potenzial, ihre Arbeit zu verbessern. Dazu wurde im vergangenen Jahr ein Lkw-Kran von den Stadtwerken Ratingen übernommen. „Durch die Übernahme eines gebrauchten Lkw haben wir den Haushalt um rund 125 000 Euro entlastet“, hob Schubert hervor.

Ein weiteres Anliegen Schuberts ist aber vor allem die Vermeidung von Fehlalarmen, deren Gesamtzahl sich auf fast 400 pro Jahr beläuft, wovon viele auch durch Brandmeldeanlagen ausgelöst würden. Prekär: bei solchen Alarmen wird auch die Freiwillige Feuerwehr benachrichtigt, die so immer wieder umsonst ausrücken muss und zusätzlicher, unnötiger Belastung unterliegt.

Das soll sich in Zukunft ändern. So hat die Feuerwehr Ratingen vor allem den Rettungsbedarfsplan umgestaltet. Damit soll eine noch effektivere Versorgung der Ratinger Bevölkerung ermöglicht werden.

Auch die Kooperation der Rettungsdienste Heiligenhaus und Ratingen soll dazu beitragen. Im Mittelpunkt steht aber die Stärkung und Förderung der Freiwilligen Feuerwehr. „Wir sind als Berufsfeuerwehr stark auf die Arbeit der Freiwilligen Helfer angewiesen, die herausragende Arbeit leisten“, betonte Schubert.

So seien schon jetzt von 562 Einsatzkräften 471 freiwillig im Dienst. „Damit stehen wir in Ratingen im Gegensatz zum bundesweiten Trend des Rückgangs der freiwilligen Helfer ganz klar positiv da“, lobte Schubert. Um diesen Zustand zu erhalten, will die Ratinger Feuerwehr sich besonders um ihre Freiwilligen kümmern.

Eine Zusatzrente, Wohnraum in Gerätehäusern oder auch Qualifikationen mit beruflichem Nutzen, wie etwa der Erwerb eines Lkw-Führerscheins, stehen zur Diskussion. „Das Ehrenamt ist etwas Wertvolles, mit dem wir behutsam umgehen sollten.“