Ratinger Innenstadt Grüne: Ersatzspielplatz am Kornsturm

Ratingen · Der Abbau des Spielplatzes am Beamtengässchen sorgt weiter für Ärger.

Tristesse pur: Vom Spielplatz am Beamtengässchen ist nichts mehr übrig geblieben.

Foto: RP/Siegfried Aring

(kle) In Ratingen schlagen die Wellen der Empörung weiter sehr hoch. Hintergrund des Ärgers: Mitten in der Ferienzeit wurde der beliebte Kinderspielplatz mit seiner Wassermatschanlage im schönen schattigen Park am Beamtengässchen ohne besondere Ankündigung zu Gunsten der Einrichtung der Baustelle für die umstrittene Tiefgarage an den Wallhöfen einfach weg genommen.

„Bei den Kindern der Innenstadt und Familien aus den Stadtteilen war dieser Spielplatz beliebter Treff- und Aufenthaltspunkt während oder nach der Einkaufszeit,“ sagt Monika Deprez, grünes Ratsmitglied im Bezirksausschuss Ratingen Mitte. „Für den kommenden Bezirksausschuss beantragen wir die baldige Errichtung eines Ersatzspielplatzes.“

Ute Meier, stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Grünen, ergänzt: „Wir können uns die nahe Fläche südöstlich des Kornsturms und Wehrgangs an der Wallstraße/Brunostraße sehr gut vorstellen. Wir möchten, dass die Lebensqualität für Kinder und Eltern im Quartier sofort wieder hergestellt wird.“

Für „das unsensible Vorgehen der Verwaltung“ mitten in der Hitzeperiode und den Ferien hätten die Ratinger Grünen und viele entsetzte Bürger keinerlei Verständnis.

Auch die SPD-Fraktion hatte sich fassungslos gezeigt. Mitten im Hochsommer baue die Stadt einfach die Spielgeräte und die Wasseranlage auf dem Spielplatz am Beamtengässchen ab, hieß es.

„Das ist dann wohl der Vorbote der kompletten Zerstörung dieser grünen Oase und des kleinen Paradieses für Kinder, Eltern und Großeltern in der Ratinger Innenstadt“, kommentierte Rosa-Maria Kaleja, stellvertretende Fraktionsvorsitzende der SPD. Eine Ratsmehrheit habe den Bau einer Tiefgarage beschlossen, die „an dieser Stelle sowohl völlig unnötig als auch ein finanzielles Desaster ist“.

Kämmerer Martin Gentzsch predige seit langem, dass erhebliche Sparmaßnahmen erforderlich seien. „Das Millionengrab an der Wallstraße wird den dafür Verantwortlichen ewig nachlaufen“, ergänzte Christian Wiglow, SPD-Fraktionsvorsitzender. Die nächste Kommunalwahl komme bestimmt, sagte er.

Die Stadt hatte die Maßnahme nicht angekündigt, sodass viele Bürger davon überrascht wurden. Der Ärger ist groß.