Feuerwehr Ratingen Oft setzen Erntemaschinen Felder in Brand
Ratingen · Innerhalb weniger Tage wurden die Feuerwehren in Ratingen und Heiligenhaus zu Bränden auf Feldern gerufen. Warum bei Hitze und Trockenheit defekte Maschinen dabei eine besondere Rolle spielen.
Einen Brand auf einem etwa 1200 Meter langen Kornfeld hat die Feuerwehr Ratingen mit Unterstützung weiterer Kräfte am Dienstag in Breitscheid gelöscht. Insgesamt waren etwa sechs Hektar direkt betroffen gewesen, teilte die Feuerwehr mit. Landwirte hatten mit ihren Geräten Brandschneisen gezogen und so die Löscharbeiten unterstützt. Bereits am Freitag vergangener Woche brannte auf einem Stoppelfeld an der Selbecker Straße in Heiligenhaus eine Fläche von 3,5 Hektar. Mehrere Feuerwehren waren im Einsatz um das Feuer unter Kontrolle zu bringen. Bundesweit kommt es derzeit gehäuft zu Bränden auf Feldern.
Für die Feuerwehr Ratingen ist das kein Zufall. Die Felder sind trocken, da reicht schon ein Funke, um sie in Brand zu setzen. In der Regel seien defekte Landmaschinen für die Feuer verantwortlich, wie beispielsweise heißgelaufene Heupressen, die dann das Stroh entzünden. Auch undichte Schläuche, aus denen Hydrauliköl ausläuft, können Ursache für Feuer auf den Feldern sein. „Deshalb haben die Feuerwehren in den vergangenen Tagen bundesweit darauf hingewiesen, dass die Landwirte ihre Maschinen kontrollieren sollen“, sagt Markus Meyer von der Ratinger Feuerwehr. Im Zweifelsfall sollten die Landwirte beim Arbeiten auf dem Feld lieber anhalten und vom Feld fahren. Eines jedenfalls sei sicher: „Ein Feld entzündet sich nicht von selbst“, so Markus Meyer. Bei Ernterarbeiten waren allein in Thüringen am vergangenen Samstag mehrere Felder in Brand geraten. In den Kreisen Sömmerda und Greiz wurden dabei zwei Brände durch Erntemaschinen ausgelöst, die Feuer gefangen hatten. Insgesamt zählte die Polizei dort innerhalb von 24 Stunden 13 Feldbrände. Auch in Bayern waren die Feuerwehren wegen Feldbränden im Einsatz.
Feuerwehr: Landwirte
sollten ihre Maschinen prüfen
Dass ein Feldbrand durchaus eine gefährliche Sache ist, weiß die Feuerwehr. So auch Dienstagabend in Breitscheid. „Wenn der Wind dreht, kann man kaum noch vor den Flammen weglaufen“. So brachten sich Einsatzkräfte am Dienstag zwischenzeitlich auch im Feuerwehrauto in Sicherheit. „Solche Einsatzlagen sind für alle Einsatzkräfte besonders fordernd“, beschreibt Dominic Wulf Sprecher der Feuerwehr Heiligenhaus. „Sobald die Lage es zulässt, brauchen die Kräfte nicht mit voller Schutzkleidung vorgehen, sondern mit atmungsaktiver Kleidung und ohne Helm. Wichtig ist bei den Temperaturen, den eigenen Wasserhaushalt immer im Blick zu halten, sonst bringen wir uns selbst in Gefahr“, so Dominic Wulf. Beim jüngsten Feldbrand in Breitscheid kam erschwerend hinzu, dass das Feld noch nicht abgeerntet war.
Dennoch: Brennt ein Feld ab, geht das Feuer nicht in den Boden über. Und auch die Oberfläche ist schnell wieder abgekühlt. Deshalb nutzt die Feuerwehr die Stellen für ihren Einsatz, die bereits verkohlt sind.
Weil die Landwirte derzeit fast im Dauerernte-Einsatz sind, heißt der Rat der Feuerwehr an die Landwirte weiterhin zu prüfen, ob die auf den Feldern eingesetzten Maschinen auch in Ordnung sind. Denn vor allem Stroh und auch die Stoppeln auf den Feldern sind wegen der Trockenheit sehr leicht entflammbar.