Roter Teppich für junge Filmemacher

Im Mai gibt’s wieder die Ratinale. Erstmals wird ein Publikumspreis verliehen.

Foto: Stadt

„Es geht nicht bloß ums Drehen eines Filmes, da steckt viel mehr hinter. Die Jugendlichen lernen, im Team zu arbeiten, gemeinsam zielorientiert an einem Projekt zu arbeiten, aber auch Rückschläge zu verarbeiten.“ Wer mit Johannes Maas, dem Leiter des Jugendzentrums Lux an der Turmstraße, über die Ratinale, das Ratinger Kurzfilmfestival spricht, der merkt schnell, dass dieser Mann dieses Projekt nicht nur organisiert, er lebt es. „Es geht hier nicht um Geldpreise. Für die jungen Leute ist die Wertschätzung wichtig“, sagt er.

Entstanden ist das kleine Festival, zu dem es sogar schon Einsendungen aus Tübingen gab, 2007 im Jugendkulturjahr. Junge Leute zwischen 13 und 18 entwickeln in den Ferienangeboten nicht nur Ideen und Drehbuch und spielen diese vor der Kamera, sie sind auch bei der Nachbereitung immer mit am Start. Weit über 100 Filme sind bisher entstanden, viele Komödien, kurze Kriminalstücke aber auch sehr viel sensible Filme zum Beispiel über Flüchtlinge, Mobbing, Homosexualität und Persönlichkeitsstörungen.

Und so hat die Jury jedes Jahr eine schwere Auswahl zu treffen. Drei Ratinale-Bären werden vergeben, die Kriterien dafür sind nicht festgelegt — und das ist auch Absicht, wie Maas erklärt: „So können Preise für eine tolle Idee, einen besonders mutigen Film oder die gelungene Umsetzung vergeben werden.“

Viele der Beiträge, in diesem Jahr werden es rund 20 sein, sind über den eigenen Youtube-Kanal des Jugendzentrums im Internet zu sehen. Auch das, so Maas, sei für die Nachwuchsfilmemacher, von denen so mancher mittlerweile auch beruflich in der Branche unterwegs ist, über die Jahre ein toller Ansporn gewesen. Ebenso wie der Gang über den rotten Teppich: „Dafür werfen sie sich richtig in Schale mit Abendkleid und Anzug.“ In diesem Jahr wird es erstmals einen Publikumspreis geben. 60 junge Leute zwischen 13 und 21 Jahren haben am Samstag, 23. Mai, 12 Uhr die Gelegenheit, alle Filme im Kino zu sehen und sie danach zu bewerten. Wer dabei sein möchte, kann sich seine Karte im Lux sichern. Wie auch am Premierenabend ist das kostenlos.