Handball Handballer der SG Ratingen freuen sich über dritten Sieg in Serie
Ratingen/Langenfeld. · Das 34:32 bei der HSG Siebengebirge brachte das Regionalliga-Team auf Platz fünf. Die SG Langenfeld siegt überraschend in Remscheid.
Die SG Ratingen hat das Aus im Halbfinale des Verbandspokals gegen Drittliga-Konkurrent SG Langenfeld abgeschüttelt und den dritten Liga-Sieg in Folge eingefahren. Bei Schlusslicht
HSG Siebengebirge setzte sich die Mannschaft von Trainer Ace Jonovksi 34:32 (20:17) durch. „Das Ergebnis ist knapper als es der Spielverlauf war“, sagte Kapitän Alexander Oelze und ergänzte: „Wir haben zwischenzeitlich mit fünf, sechs Tore geführt und es eigentlich souverän runtergespielt.“
Die eigenen 20 Treffer zur Halbzeit waren dem besten Angriff der Liga, der im Siebengebirge als erste Regionalliga-Mannschaft die Marke von 300 Saisontoren knackte und nun 308 Treffer in zehn Spielen erzielt hat, angemessen. Die 17 Gegentore in den ersten 30 Minuten sind dagegen etwas, was Trainer Jonovski als ehemaligem Abwehrchef so gar nicht gefällt. „Da waren aber auch viele unglückliche Situationen dabei“, verteidigte Oelze sein Team und nannte etliche Abpraller, die wieder in die Hände der Gastgeber fielen, als einen Grund für die vielen Gegentreffer vor der Pause.
Hinzu kam, dass Nils Thorben Schmidt im Ratinger Tor nicht an seine starke Leistung aus dem Pokalspiel zuletzt herankam, auch wenn Oelze ihm eine gute Leistung bescheinigte. Nach rund 20 Minuten wechselte Jonovski auf der Torhüterposition und brachte Leo Loose, und der 21-Jährige, der erst vor Kurzem einen Vertrag für den Regionalliga-Kader unterschrieben hat, nachdem der Mazedonier Petre Angelov zurück in seine Heimat gegangen ist, überzeugte: Loose blieb nicht nur in den letzten zehn Minuten der ersten Halbzeit, sondern auch in der kompletten zweiten Hälfte im Kasten und hielt unter anderem einen Siebenmeter und ein paar „freie“ Bälle. „Er hat das wirklich sehr, sehr gut gemacht“, lobte auch Oelze.
Die Ratinger, die in ihrer gewohnten 6:0-Deckung agierten, sahen sich zu Spielbeginn einer 4:2-Abwehr gegenüber, Siebengebirge wollte die Kreise von Oelze auf der Mitte und Filip Lazarov auf Halblinks eindämmen. Das nutzte dann wieder Sam Schäfer – der junge Rückraumspieler, der im Pokal gegen Langenfeld nicht seinen besten Tag erwischt hatte, wusste diesmal mit den Räumen in der Abwehr der Hausherren wieder viel anzufangen und knüpfte an seine guten Leistungen aus den letzten beiden Liga-Spielen an. So warf sich die SG einen Fünf-Tore-Vorsprung heraus, in den letzten zehn Minuten wechselte Siebengebirge dann auf eine reine Manndeckung gegen Oelze. Das brachte den Gästen ein paar Probleme, zudem ließen sie „drei, vier Hundertprozentige“ aus, wie Oelze beschrieb.
Am kommenden Samstag geht es im letzten Heimspiel des Jahres gegen den TV Köln-Wahn, der allerdings am Samstag auch der Zweitliga-Reserve von TuSem Essen beim 22:22 zu Hause einen Punkt abnahm. Sollte die SG Ratingen diese Partie gewinnen, hätte sie zumindest eine der beiden Zielvorgaben von Geschäftsführer Bastian Schlierkamp erfüllt, der aus den letzten fünf Spielen des Jahres acht Punkte gefordert hatte. Die zweite Vorgabe – Pokalsieg – ist passé.
SGL besiegt HG Remscheid auswärts mit 35:28
Überraschungen können etwas Schönes sein. Kommen sie zu oft, aber auch ganz schön auf die Nerven gehen. Bei der SG Langenfeld gab es am Wochenende mal wieder einen positiven Ausschlag: Im Auswärtsspiel bei der HG Remscheid 35:28 (15:13) nahm der Nordrhein-Regionalligist nun mal wieder einen Sieg und die zugehörigen beiden Punkte mit, nachdem es zuvor daheim gegen Bonn und in Rheinbach Niederlagen gegeben hatte. Wie ein „Überraschungs-Ei“ sei seine Mannschaft, sagt SGL-Trainer Markus Becker. Immerhin: Gegen Remscheid war nun wenig Zittern und viel Abgeklärtheit zu sehen.
„Wir sind relativ gut ins Spiel gekommen“, lobte Becker und analysierte: „Die Spielzüge liefen gut, auch bis an den Kreis.“ Nach vier Minuten ging Langenfeld in Führung, danach passierte dann wenig Überraschendes: Die Führung ließ sich Beckers Truppe nicht mehr nehmen, baute den Vorsprung immer weiter souverän aus. Nach der Halbzeit kamen die „Wild Boys“ konzentriert zurück aufs Feld, ließen sich auch von einer Unterzahl nicht aus der Ruhe bringen. Die Deckung funktionierte erst gut, mit zunehmender Zeit immer besser – und auch Torhüter Jascha Schmidt bekam ab Mitte der zweiten Halbzeit „ein paar sehr wichtige Bälle“ zu fassen, wie Becker berichtete. Dabei wurde das etablierte und verlässliche Duo zwischen den Pfosten gesprengt. Schmidts etatmäßiger Partner Alexander Riebau ist erkrankt und wird bis zur Winterpause wohl auch nicht mehr spielfähig sein. In Remscheid rückte für ihn Niklas Köhler-Prediger aus der Reserve nach. Beim HVN-Pokalfinale gegen den TV Angermund (Donnerstag, 20.30 Uhr, Halle am Konrad-Adenauer-Gymnasium) und in der Liga am kommenden Samstag gegen die HSG Siebengebirge wird dann Luca Jahn aufrücken. Der zweite kurzfristige Ausfall betraf Felix Korbmacher. Der linke Rückraumspieler erlitt im Training am Donnerstag einen kleinen Rückschlag an seiner geprellten Schulter.