Handball SGR bietet Zweitligist Vikings die Stirn

Ratingen. · Der Ratinger Handball-Regionalligist verlor das Testspiel gegen die Düsseldorfer mit 26:32.

Lukas Plaumann (M.) und die SG Ratingen fanden nach dem Seitenwechsel nur noch selten einen Weg durch die Vikings-Abwehr.

Foto: Blazy, Achim (abz)

Als Kai Funke im dicht gedrängten Mannschaftskreis auf der Platte ein paar Worte an das Löwenrudel richtete, hatte er sicherlich noch einige Dinge, die ihm auf der Seele brannten. Der Handball-Regionalligist SG Ratingen unterlag im Testspiel gegen Zweitligist Rhein Vikings aus Düsseldorf mit 26:32 (12:14). „Wir haben uns sehr schwergetan, vorne die Tore zu werfen. Unter Wettkampfbedingungen hätten wir die 26 sicherlich nicht geworfen, wenn nicht beim Gegner auch durchgewechselt worden wäre. Aber grundsätzlich – wir arbeiten dran, um in die Rückrunde reinzukommen“, sagte SG-Geschäftsführer Bastian Schlierkamp.

Von Beginn an taten sich die Ratinger gegen eine sehr offensive Deckung der Gäste sehr schwer und fanden zunächst überhaupt nicht in die Partie. Bereits die erste Möglichkeit per Siebenmeter ließ der Mazedonier Filip Lazarov, der noch ein wenig müde von seinem Einsatz bei der Handball-WM wirkte, direkt liegen. So zogen die Vikings innerhalb der ersten zehn Minuten auf 1:5 weg.

Marcel Müller fand in der Auszeit genau die richtigen Worte

Mit der Dominanz der Düsseldorfer ging es zunächst auch weiter. So nahm das neue Trainerteam um Routinier Ace Jonovski und Marcel Müller beim Stand von 5:10 die erste Auszeit – 19 Minuten waren zu diesem Zeitpunkt gespielt. Müller, der als einziger in diesem Timeout zu seinem Team gesprochen hatte, schien genau die richtigen Worte gefunden zu haben.

Auch wenn Lazarov wenige Sekunden nach der kurzen Trainerintervention den Ball freistehend am Kreis an den Pfosten jagte, fanden die Hausherren in den Folgeminuten gut in die Partie. Mit den beiden Rückraumspielern Lukas Plaumann, Marco Bauer, Linksaußen Yannik Nitzschmann und Dreh- und Angelspieler Lazarov trafen gleich vier verschiedene SG-Akteure und verkürzten durch einen 4:0-Lauf kurz vor der Pause auf 9:10.

Unterstützt wurde die starke Offensive in der besten SG-Phase der ersten Halbzeit durch eine stabilisierte Deckung und einen warmgelaufenen Petre Angelov, der sich mit einigen starken Paraden auszeichnen konnte. In die Pause ging es mit einem knappen 12:14-Rückstand.

Nach dem Seitenwechsel war der Schwung bei den Hausherren raus und der Zweiklassen-Unterschied machte sich bemerkbar. Innerhalb von zehn Minuten wuchs der Rückstand des Löwenrudels auf 14:22 an. Durch enorm viele Fehler im Spielaufbau und ein wenig fehlender Ruhe kamen die Vikings zu enorm vielen Tempogegenstößen, die sie gnadenlos ausnutzten. Auch der zur Halbzeit für Angelov ins Tor gekommene Jascha Schmidt, der sich zwischendurch schwarzärgerte, konnte die vielen Eins-gegen-Eins Situationen nicht entschärfen.

„Das war halt eine sehr offensive Abwehr. Das ist dann erstmal ungewohnt. Klar, das provoziert mehr Fehler, aber klar ist auch, dass wir versuchen, diese Fehler abzustellen“, erklärte Schlierkamp. In einer entschiedenen Begegnung, welche die Gäste am Ende verdient gewannen, konnte sich SG-Keeper Schmidt Mitte der zweiten Hälfte noch mit einer sensationellen Doppelparade und einem mit dem Fuß abgewehrten Siebenmeter auszeichnen und ein wenig Selbstvertrauen sammeln.

Im Anschluss an die Partie kündigte Schlierkamp noch die Ankunft des US-Amerikaners Ty Reed an, der am Sonntag ankommen soll, um das Löwenrudel im Kampf um den Aufstieg in die Dritte Liga zu verstärken. Den Rückrundenauftakt beim HC Wölfe Nordrhein am Samstag (18 Uhr) wird der 1,88 Meter große Linkshänder aber noch verpassen. „Ansonsten beobachten wir weiterhin den Markt“, sagte Schlierkamp.