Tele Columbus eröffnet West-Zentrale
Der drittgrößte deutsche Kabelanbieter will von seinem neuen Ratinger Standort aus verstärkt im Westen expandieren.
Ratingen. Die Nummer drei im deutschen Kabelmarkt, die Tele Columbus, ist bislang vor allem im Osten Deutschlands eine große Nummer. Jetzt will das Unternehmen mit Hauptsitz in Berlin auch in Westdeutschland mit seinen Produkten punkten. Deshalb wurde gestern in Ratingen eine neue Niederlassung eröffnet. Die Adresse an der Halskestraße ist allerdings nicht bloß irgendeine Filiale. Sie ist so etwas wie das Hauptquartier des Unternehmens im Westen.
Dafür Ratingen auszusuchen, hat strategische Gründe. Mieten sind bezahlbar, vor allem sind die Infrastruktur mit Anbindung an das Autobahnnetz sowie die unmittelbare Nähe zum Flughafen Düsseldorf wichtige Standortfaktoren.
„Verschiedene Tochtergesellschaften werden hier gebündelt“, erklärt Niederlassungsleiter Wolfgang Jäger. Dazu wurde zum einen das Team, das bislang für die Tele Columbus in Erkrath tätig war, an den neuen Standort im Rubinco Business Center geholt, dazu kommen die kürzlich erworbenen Gesellschaften BIG, BMB sowie Wowisat. Zudem ist hier das neue Competence Center Wohnungswirtschaft angesiedelt, das für die Tele Columbus bundesweit als interner Dienstleister und Know-how-Träger für Spezialprojekte im Glasfaserausbau zur Verfügung steht.
Wolfgang Jäger, Niederlassungsleiter
„Insgesamt sind wir hier etwa 40 Mitarbeiter“, zählt Wolfgang Jäger, die gemeinsam auf einer Etage tätig sind. Für den neuen Tele Columbus-Stützpunkt wurde nicht eigens ein Bürogebäude errichtet, stattdessen zogen sämtliche Kollegen in eine Bestandsimmobilie.
Dass die Auswahl auf das Areal an der Halskestraße fiel, ist kein Zufall. „Wir wollen Zukaufschancen wahrnehmen, also erweitern“, erklärt Wolfgang Jäger. Und hier werben Schilder für die Anmietung freier Flächen. Sprich: Es ist noch Platz für weitere Mitarbeiter und Gesellschaften.
Die Konzernspitze des Kabelbetreibers, seit Januar 2015 börsennotiert, formuliert ganz klar weitere Expansionspläne. Die betreffen dem Vernehmen nach gleichermaßen eine Erweiterung des Produktportfolios wie vielleicht sogar weiterer Gesellschaften.
Zuletzt hatte die Tele Columbus den Mitbewerber Primacom im Juli dieses Jahres übernommen, ebenfalls ein Kabelkonzern, der ganz besonders im Osten Deutschlands erfolgreich ist. Durch den Zusammenschluss beider Betreiber kann nun ganz anders mit den Mitbewerbern Kabel Deutschland sowie Unitymedia, die sich die Netze im Westen Deutschlands quasi komplett aufgeteilt haben und deutlich größer sind, umgegangen werden.
„Mit der Niederlassung stärkt Tele Columbus seine Präsenz in den westdeutschen Schwerpunktregionen, um die Zusammenarbeit mit Partnern der Wohnungswirtschaft weiter auszubauen und seinen Wachstumskurs fortzusetzen.“ Aktuell werden über die Niederlassung etwa 340 000 Wohnungseinheiten mit Fernsehen, Internet oder Telefondienste über den Kabelanschluss versorgt.