Gefahrenstelle Hauser Ring Eltern kämpfen für sicheren Weg

Ratingen · Viele Schüler der Anne-Frank-Grundschule müssen auf dem Weg zur Schule den Hauser Ring queren. Nach einem Unfall fürchteten die Eltern um die Sicherheit ihrer Kinder und riefen eine Unterschriftenaktion ins Leben.

Ein Piktogramm auf dem Hauser Ring macht auf die Schulkinder der Anne-Frank-Grundschule aufmerksam.

Foto: Achim Blazy (abz)

(abin) Ein Unfall im Bereich Hauser Ring/ Brügelmannweg im Frühjahr vergangenen Jahres rüttelte die Eltern auf, deren Kinder die Anne-Frank-Grundschule besuchen. Mit einer Unterschriftensammlung kämpften sie für eine Verkehrsberuhigung vor der Schule.

„Wir wohnen im Bereich Hauser Ring/ Brügelmannweg“, so ein Vater, der namentlich nicht genannt werden möchte. „Ich brauche nur aus dem Fenster zu sehen, um fast täglich Beinaheunfälle zu beobachten.“ Allein die Zufahrt zum Friedhof sorge regelmäßig für unüberschaubare Situationen. Das Queren des Hauser Rings an dieser Stelle sei nicht ungefährlich: „Regelmäßig sehe ich Mütter mit Kinderwagen und einem Kind an der Hand dort mitten auf der Straße stehen, um den Verkehr vorbeizulassen. Täglich queren viele Menschen den Hauser Ring in Richtung Poensgenpark, gänzlich ungesichert. Gleiches gilt auf der Höhe der Schillerstraße.“

Der Hauser Ring sei eine der am stärksten befahrenen Straßen in Ratingen. Durch die schnurgerade Streckenführung verleite sie viele Verkehrsteilnehmer, sich nicht an die vorgegebene Geschwindigkeit zu halten. „Die Situation am Hauser Ring rund um die Anne-Frank-Schule herum ist wirklich erschreckend. Es ist nicht zu verstehen, dass im Bereich der Schule nicht Tempo 30 angeordnet wird“, ärgert sich der Ratinger. „Auch der Luftqualität auf dem Schulhof würde dies sicherlich guttun.“

Mit seiner Sorge ist er nicht allein. Im August vergangenen Jahres überreichten Eltern der Stadt Ratingen eine Unterschriftenliste. Rund 80 Eltern und weitere Anwohner forderten eine Verkehrsberuhigung für den Hauser Ring.

Unterstützung erfuhren die Eltern seinerzeit von den Ratinger Grünen, die einen Antrag an die Stadt formulierten, den Hauser Ring für Schulkinder sicherer zu machen. Von den übrigen Fraktionen unterstützt, erhielt die Verwaltung den Auftrag, zu ermitteln, welche Möglichkeiten es gebe, die Gefahrenstelle zu entschärfen.

Nun wurden Piktogramme
vor der Schule angebracht

Nachdem Bürgermeister Klaus Pesch den Eltern im September 2021 zugesichert hatte, dass die Stadt „Maßnahmen zur Erhöhung der Verkehrssicherheit“ prüfen werde, passierte lange nichts. „Drei oder viermal haben wir bei der Stadt nachgefragt. Wir haben weder eine Antwort erhalten, noch sind an den fraglichen Stellen Maßnahmen ergriffen worden“, ärgern sich die Eltern. Mitte Mai fragten die Eltern erneut bei der Stadt Ratingen nach und luden die Verwaltung zu einer Ortsbesichtigung ein.

Vor einigen Wochen wurden jedoch in beiden Fahrtrichtungen vor der Schule Piktogramme „Vorsicht Schulkinder“ angebracht. Sie sollen die Autofahrer an die schwächsten Teilnehmer im Straßenverkehr erinnern.

Ein Anfang, finden die Ratinger Eltern, fürchten aber: „Die Markierungen sind direkt vor der Schule angebracht. Wer erst dort bremst, hat keine Chance mehr, einen Unfall zu verhindern.“

Eltern, die jetzt schon mit ihren Kindern den Schulweg üben, haben festgestellt: „Das Überqueren des Hauser Rings macht den Kindern Angst. Die vielen Autos, deren Geschwindigkeit sie oft nicht einschätzen können, sind ihnen unheimlich.“ Auch, wenn es darum geht, Schulfreunde zu besuchen, greifen die Kinder lieber auf eine erwachsene Begleitperson zurück.

Die Eltern hoffen deshalb, dass weitere Maßnahmen folgen, die den Hauser Ring für Fußgänger sicherer machen. Denn nur so ließe sich langfristig auch die Zahl der Elterntaxis reduzieren, die derzeit doch lieber den Nachwuchs direkt vor der Schule absetzen, als ihn allein auf den Schulweg zu schicken.