Viele Schleichwege, viele Staus

Der Umbau der L 239 geht in die letzte Bauphase. Die Straße ist gesperrt, Umleitungen sind ausgewiesen.

Ratingen/Mettmann. Wer berufsbedingt Pendler zwischen den Städten ist, hat sich inzwischen hoffentlich Nerven aus Drahtseil antrainiert. Denn für den dritten und letzten Bauabschnitt ist die direkte Verbindungslinie der L 239 im Bereich des Schwarzbachtals seit Montag gesperrt.

Wilhelm Kuypers, Straßen NRW

„Wenn alles planmäßig läuft, sind alle Arbeiten bis Ende Februar durchgeführt“, sagt Wilhelm Kuypers von Straßen NRW. Schlimmster Feind wäre Frost. Bleibt es trocken, können die zu absolvierenden Arbeiten zeitnah erledigt werden. Damit der Weg dann eines Tages wieder für Autofahrer passierbar ist, sollen jetzt Entwässerungsleitungen sowie Anschlüsse für Versorgungsleitungen erstellt werden, provisorische Durchlässe werden zurückgebaut und Amphibieneinrichtungen errichtet, außerdem werden Borde und Pflasterrinnen gesetzt und Straßensicherheitsausstattungen wie Schutzplanken, Markierungen, Leitpfosten und Beschilderung aufgebaut. Zum guten Schluss folgen die Asphaltarbeiten. Dafür braucht es bekanntermaßen nicht nur keinen Frost, der allerdings bislang auch von keinem Meteorologen prognostiziert wurde, sondern tagelang richtig trockenes Wetter.

Etwa sechs Wochen also ist der „Trampelpfad“ als kürzeste und bequemste Verbindungslinie also passé. Und wer sich rechtzeitig informierte, weiß das auch. Wer allerdings unvermutet von der A 44 der Ausfahrt Richtung „Mettmann“ folgt, erlebt sein kleines Desaster erst an der Mettmanner Straße. Erst dort markiert ein Sackgassen-Schild in Höhe der derzeit außer Betrieb genommenen Bushaltestelle „Schwarzbachtal“, dass der Weg bis zur Adresse Hackenbergweg frei ist. Ausgeschildert ist außerdem die Umleitungsempfehlung namens „U3“. Wie gewohnt ist die Beschilderung narrensicher. Es ist eben bloß der Zeitfaktor, der wie sooft ganz gehörig an den Nerven zerrt.

Wer Montagabend aus Richtung Ratingen kommend der ausgeschilderten Umleitung nach Mettmann über Homberg folgte, musste Geduld haben. Täglich staut sich dort gegen Feierabend der Verkehr. Nun kommen noch die Autofahrer hinzu, die sonst durchs Schwarzbachtal fahren. Bis zum Hotel Haus Kronental an der Brachter Straße stauten die sich Fahrzeuge am Montagabend. Bis Homberg ging es nur im Schritttempo. Der abfließende Verkehr von der A 44 Richtung Homberg staute sich gar zurück bis auf die Autobahn.

Ab Homberg dagegen ging es dann zügig weiter Richtung Mettmann. Ein bisschen mehr Verkehr als sonst, aber von verstopfter Straße keine Spur. Auch gestern Morgen floss der Verkehr zumindest gegen 9.30 Uhr reibungslos über die ausgeschilderte Umleitungsstrecke.

Wer den abendlichen Stau auf der Meiersberger Straße Richtung Homberg umfahren will, kann alternativ auch über Knittkuhl fahren. Diese Strecke ist zwar nicht ausgeschildert, doch Ortskundige kennen den Weg über die Knittkuhler Straße, vorbei an der Bergischen Kasernen bis zur Bergischen Landstraße. Einziger Nachteil: Auch dort wurde eine Baustelle eingerichtet. Eine Ampel regelt dort den Verkehr durch den Engpass. Doch da das Verkehrsaufkommen nicht hoch ist, fällt die Wartezeit vor der Ampel kaum ins Gewicht.

Die dritte Möglichkeit, von Mettmann nach Ratingen und wieder zurückzukommen, ist über die Autobahn 3. Doch diese Möglichkeit scheint die Schlechteste zu sein. Denn es vergeht kaum ein Tag, an dem sich auf dieser Autobahn in diesem Abschnitt der Verkehr nicht staut. Wer die Strecke zwischen Ratingen und Mettmann öfter fährt, kennt alle Schleichwege. Und weil das viele sind, kommt es folgerichtig zu mancher Stockung.