Kreis Mettmann Von Unzufriedenheit und Enttäuschung
Kreis Mettmann. · Politiker von CDU und SPD kommentieren nach der Europawahl die Kreisergebnisse.
Die erste Analyse kam prompt. „Die CDU ist bei der Europawahl die mit Abstand stärkste Kraft im Kreis Mettmann geworden. Zufrieden sind wir mit dem Ergebnis natürlich dennoch nicht. Unsere Antworten auf die drängendsten Fragen sind bei den Bürgern leider nicht ausreichend angekommen“, kommentierte der Chef der Kreis-CDU, Jan Heinisch, in einer ersten Stellungnahme.
Heinisch bedauerte, dass der Spitzenkandidat der CDU Bergisches Land, Uwe Pakendorf, nicht in das Europaparlament einziehen wird. Er dankte dem Kandidaten für sein Engagement im Wahlkampf und seine zahlreichen Auftritte im Kreis Mettmann.
Kreis-CDU ist mit Ergebnis
der Wahl unzufrieden
Insbesondere auch den CDU-Mitgliedern sprach der Vorsitzende seinen Dank aus. Ohne das ehrenamtliche Engagement der Parteibasis, so Heinisch, wären die zahlreichen Veranstaltungen und Aktionen nicht möglich gewesen. Die hohe Wahlbeteiligung und das starke Votum zugunsten europafreundlicher Parteien „seien eine klare Aussage für Europa“, erklärte Landrat Thomas Hendele (CDU). Dass im Kreis drei Viertel der Wähler für demokratische Parteien stimmten und die AfD ein Ergebnis unter neun Prozent erzielte, „freut mich“, sagte Hendele, denn das sei „eine klare Absage an nationalistische Tendenzen“.
Das Ergebnis der eigenen Partei müsse man hingegen „bundespolitisch aufarbeiten“. Einig ist sich die CDU darin, dass sie der Auftritt des Youtubers Rezo und die hilflose Reaktion der Parteizentrale Stimmen gekostet hat: „Das war keine geschickte Kommunikation“, sagte Erkraths CDU-Fraktionsvorsitzender Wolfgang Jöbges.
Die SPD verlor teilweise fast 50 Prozent ihrer Wähler. Staatssekretärin und Bundestagsabgeordnete Kerstin Griese (SPD) zeigte sich „enttäuscht“ von dem Ergebnis der Partei.
Die SPD will mehr auf
junge Menschen zugehen
„Trotz der großen Zustimmung, die wir für inhaltliche Projekte wie die Grundrente bekommen, schaffen wir es leider nicht, unsere Wähler zu mobilisieren. Die SPD wird künftig noch deutlicher vermitteln müssen, wie Klimaschutz und soziale Gerechtigkeit als gemeinsames Anliegen zu erreichen sind und dass dies nur in einem geeinten Europa gelingen kann. Außerdem muss die Sozialdemokratie noch mehr auf junge Menschen zugehen und deren berechtigte Forderungen aufgreifen“.