Weihnachtliches Miteinander
Wochenmarkt und Weihnachtsmarkt finden nach vielen Jahren der örtlichen Trennung wieder gleichzeitig in der Innenstadt statt.
Ratingen. Das wird kuschelig: Nach vielen Jahren werden Weihnachtsmarkt und Wochenmarkt wieder gemeinsam in der City stattfinden. Darauf haben sich die Marktbeschicker und die Werbegemeinschaft City-Kauf verständigt. Vom 30. November bis Heiligabend werden also nicht nur die Budenstadt, sondern auch die Marktstände für Besucherströme in der Innenstadt sorgen.
In den vergangenen Jahren war es immer wieder zu Interessenskonflikten zwischen den beiden Märkten gekommen, was zu weniger gelungenen Experimenten führte: der Weihnachtsmarkt auf dem Rathausvorplatz — ein Riesenflop. Der Wochenmarkt auf der Minoritenstraße und vor dem Rathaus — unbefriedigend, aber öfter praktiziert.
Zuletzt waren die beiden Märkte im Jahr 2005 rund ums Bürgerhaus traulich vereint. Der damalige Ordnungsdezernent Klaus Pesch wischte sich damals aber mehr als eine Angstschweißperle von der Stirn: Buden und Marktstände standen so eng nebeneinander, dass im Notfall kein Feuerwehrwagen durchgepasst hätte. Passiert ist zum Glück nichts, das Ordnungsamt wollte ein solches Vabanquespiel aber nicht noch einmal mitmachen — also wurden die Märkte getrennt.
Jetzt sind Ordnungsamt und Feuerwehr von Anfang an mit im Boot. Die Initiative ging von den Marktbeschickern aus, die mit City-Kauf-Vertretern nach einer praktikablen Lösung gesucht hatten. Die sieht vor, dass es zum einen ein paar Weihnachtsmarktbuden weniger gibt, zum anderen die Marktstände verkleinert werden müssen.
Bei einem Ortstermin Anfang November gab es dann gemeinsam mit der Feuerwehr Stellproben. Feuerwehrchef René Schubert: „Die Hauptachsen Düsseldorfer Straße/Oberstraße und Bechemer/Lintorfer Straße müssen für die Rettungsfahrzeuge immer zugänglich sein.“ Außerdem müsse vor jedem Haus mit drei Obergeschossen eine Aufstellzone für die Drehleiter vorhanden sein. „Das wurde alles getestet. Im Ernstfall müssten an einigen Ständen nur die Markisen abgeklappt werden.“
Ordnungsamtsleiterin Barbara Arndt ist zufrieden mit dieser Lösung: „Die Märkte wurden verkleinert, jetzt passen beide.“ Noch eine gute Nachricht: Der Weihnachtsmarkt kann bis Heiligabend aufgebaut bleiben und endet mittags mit einem festlichen Abschluss. Abgebaut wird nach den Feiertagen.
Ein gutes Ende findet auch der Lintorfer Weihnachtsmarkt. Er findet am 1. und 2. Dezember auf dem Lintorfer Markt statt. Eigentlich sollte er wie in den vergangenen vier Jahren an der Drupnas aufgebaut werden, doch hätte die Verteilung des Rindenmulchs die örtliche Werbegemeinschaft 3000 Euro gekostet. Die Stadt, die dafür früher den Baubetriebshof abgestellt hatte, muss sparen. Statt der 45 Stände, die zuletzt an der Drupnas aufgebaut wurden, wird es auf dem Markt jetzt nur 31 geben. „Im nächsten Jahr wollen wird wieder zur Drupnas“, sagt Organisator Uwe Spelter zuversichtlich.