Weniger Randale und Chaos am Berliner Platz

Unter anderem haben stärkere Kontrollen durch Polizei und Ordnungsamt die Lage vor Ort entschärft.

Ratingen. Es gab Zeiten, da fühlte sich so mancher an die schmuddeligsten Ecken einer Großstadt erinnert, wenn er über den Berliner Platz lief. Schon früh saßen hier stark alkoholisierte Personen, die Wodka-Flaschen kreisten, Passanten mussten sich anpöbeln lassen — die Verschmutzung nahm überhand.

So lange ist das alles gar nicht her. 2006 war der Höhepunkt erreicht, die Beschwerden im Ordnungsamt und bei der Polizei füllten ganze Ordner. Doch dann zogen die Behörden die sprichwörtliche Notbremse — mit Erfolg. „Die Beschwerdelage tendiert gegen Null“, freut sich Barbara Arndt, Chefin des Ordnungsamtes. Geschuldet ist dieser Erfolg einer intensiven Zusammenarbeit von Sozialverbänden, Polizei und Stadt. Das führte zu einem Maßnahmenbündel aus verstärkter Kontrolle, Reinigung und sozialer Hilfe.

Ein wichtiger Aspekt war die Errichtung der Polizeidienststelle neben dem Jugendclub West mit direktem Blick auf den Berliner Platz. Für das Ordnungsamt steht fest: Der Kontrolldruck führte dazu, dass die Belästigungen und Straftaten wie Ladendiebstähle weniger wurden. Dass auch die LEG als größter Vermieter am Ort mit der Sanierung und des Anstrichs der ehemaligen „Papageienhäuser“ eine Menge tat, um das Erscheinungsbild rund um den Berliner Platz zu verbessern, sorgte für eine Verbesserung der Situation.

Denn wo Verwahrlosung und Zerstörung herrschen, kommen schnell noch mehr Vandalismus-Spuren hinzu. Um das zu verhindern, reinigt das Amt für Kommunale Dienste den Berliner Platz mittlerweile fünfmal wöchentlich. Früher war die Kehrmaschine einmal pro Woche da.

Aber auch die Diakonie ist eingebunden und versucht, Männern mit einem Mangel an sozialer Integration zu helfen. Ein herausragender Erfolg ist die Einstellung des unter anderem russisch sprechenden Streetworkers, der seit 2007 rund um den Berliner Platz im Einsatz ist. „Er wird von allen anerkannt, hat eine gute Ansprache und konnte schon einige suchtkranke Menschen in Therapien vermitteln“, bilanziert Barbara Arndt. wol