Wilder Müll trübt das Stadtbild
Bürger ärgern sich über viele verdreckte Ecken. Stadt tut, was sie kann.
Ratingen. „Fällt das nur mir auf oder sagt keiner etwas? Ratingen ist dreckig und wen kümmert es?“, empört sich Anke Vollmer. „Wo man hinschaut, guckt einen der Müll an“, sagt die Architektin. Sie sei mit ihrer Meinung über den Wildmüll, der an vielen Ecken und Freiflächen das Stadtbild verschandelt, nicht allein. Genügend Beispiele und Vorzeigeobjekte gäbe es, beispielsweise mit dem Grundstück Ecke Bechemer Straße/Karl-Theodor-Straße, in öffentlichen Parkanlagen sowie auf Kinderspielplätzen ebenso wie im Poensgen-Park. „Überall Müll, Hundekot, leere Glasflaschen und Glasscherben,“ resümiert die Ratingerin und fragt rhetorisch nach: „Muss das sein?“
Je nach Bedarf werden Grünanlagen und Spielplätze ein bis zwei Mal wöchentlich angefahren, um gereinigt zu werden, erläutert Uwe Puzalowski, Abteilungsleiter im Grünflächenamt. „Schwerpunktbereiche werden öfter angefahren und in der Saison ist die Taktung nochmals erhöht.“ Gibt es Anlass zur Beschwerde, „sind wir innerhalb von 24 Stunden vor Ort, um aufzuräumen“. Natürlich hat die Verwaltung großes Interesse, in der Stadt, Grünanlagen und Spielplätze inklusive, für eine gute Optik zu sorgen und deshalb die Hinterlassenschaften von Wildmüllern zu entsorgen. Ganz besonders „gilt das im Poensgen-Park“, führt der Abteilungsleiter aus. Kaum hatte das neue Jahr begonnen, wurden folgerichtig die rauschenden Raketenreste von Silvester weggeräumt.
Für Ordnung sorgen können die Mitarbeiter der Stadt nur dann, wenn sie Eigentümerin ist, also Zugriff hat. Besagtes Innenstadtareal an der Bechemer Straße beispielsweise zählt nicht dazu. Auch sonst hat man das Stadtbild im Blick: An Brennpunkten werden zum Beispiel Aschenbecher montiert, in der Hoffnung, Raucher mögen ihre Zigaretten darin ausdrücken und entsorgen. Trotzdem gibt es noch immer Leute, die ihre Kippen wegschnippen und liegen lassen. Glasscherben, Hundekot, leere Pizzakartons oder Papp-Becher, „es ist eine Zumutung, was sich manche Mitmenschen leisten“, empören sich ordnungsliebende Bürger über das achtlos hinterlassene Sammelsurium an Unrat.
Die Stadt bittet Umweltsünder zur Kasse — nach einem amtlichen Papier. „Bußgeldkatalog zur Ordnungsbehördlichen Verordnung der Stadt Ratingen zur Aufrechterhaltung der Sicherheit und Ordnung in öffentlichen Grünanlagen der Stadt Ratingen“, heißt es. „Wer Müll, Asche, sonstige Abfälle, ungeklärte Abwässer, Fette, Öle, Brennstoffe oder feste Gegenstände in das Wasser einbringt, zahlt 25 Euro“, heißt es darin unter anderem. Die gleiche Summe fällt für diejenigen an, die Verunreinigungen verursachen, Wildpinkeln, Tauben füttern oder Kippen schnippen. „Grundsätzlich ist ein Ahnden aber fast immer nur möglich, wenn jemand in flagranti von einem Mitarbeiter erwischt wurde“, sagt Stadtsprecherin Ulrike Trimborn.