Stadt gegen Hundekot-Beutelspender

Alex Zechow schlägt vor, Haltevorrichtungen mit Beuteln aufzustellen. Der Stadt sind die laufenden Kosten zu viel.

Stadt gegen Hundekot-Beutelspender
Foto: Achim Blazy

Ratingen West. Das Thema Hundekot auf Gehwegen und in öffentlichen Grünanlagen erregt immer wieder die Gemüter. Auch Hundebesitzer ärgern sich über die schwarzen Schafe in ihren Reihen. Verantwortungsvolle Halter haben beim Gassi-Gehen stets einen Beutel dabei, um die Hinterlassenschaften ihres Lieblings zu entsorgen. Trotzdem wird immer das Aufstellen von Beutelspendern gefordert. Hundehalter Alex Zechow aus West hat soeben via Facebook eine Initiative gestartet und auch die Stadt angeschrieben.

Alex Zechow, Hundebesitzer

Bekanntlich gibt es in Ratingen keine Beutelspender. Und das sagt die Stadt dazu: Das Thema „Hundekot-Tüten“ werde seit Jahren immer wieder an die Verwaltung herangetragen. Man vertrete dazu eine „klare Linie“, hieß es gestern. Und: „Vor dem Hintergrund der Kostenentstehung hat die Verwaltung das Aufstellen von Hundekotbeuteln bisher immer abgelehnt, da sie die Auffassung vertritt, dass es jedem Hundehalter zuzumuten ist, sich beim Gassi-Gehen mit handelsüblichen Kot-Tüten einzudecken und diese nach Gebrauch in die bereitstehenden städtischen Abfallkörbe zu werfen.“ Man rechne für die reinen Sachkosten sowie Erstausstattung inklusive Material im ersten Jahr mit 10 000 bis 15 000 Euro, die jährlichen Folgekosten werden mit etwa 7500 Euro beziffert. Zechow hatte sich mal wieder über etliche Hinterlassenschaften von Vierbeinern geärgert und sie auch dokumentiert: Besonders ergiebig war die Suche am Wegesrand im Park am Rodelberg. In der Facebook-Gruppe „Hunde in und um Ratingen“ stellt er seinen Vorschlag, doch bitteschön Beutelspender aufzustellen, zur Diskussion. Er selbst habe mal einige Wochen lang Beutel aufgehängt, danach sei es besser geworden, „aber das kann ja nicht die Aufgabe von Privatmenschen sein“. Es würde schon helfen, wenn einige wenige Hundehalter den Kot ihrer Vierbeiner einsammelten. In Hilden-Süd beispielsweise stellt die Stadt Spender und Beutel, ein Bürgerverein kümmert sich ums Nachfüllen. Die Aufstellung von Beutelspendern wurde nach Angaben der Stadt Ratingen bereits vor geraumer Zeit im Bereich einiger Grünanlagen erprobt: „Leider war das Ergebnis nicht zufriedenstellend.

Die Tüten wurden häufig herausgerissen oder zweckentfremdet. In der Konsequenz führte dieser Vandalismus zu erheblichen Kosten für die Bereitstellung und Verteilung der Tüten.“ Ähnliche Erfahrungen hätten auch andere Städte gemacht. Es sei zumutbar, dass die Hundebesitzer Beutel selbst mitnähmen.

Der zentrale Außendienst des Ordnungsamtes verfolge diese Thematik. Würden Hundehalter vor Ort angetroffen, erfolgt eine Aufforderung zur umgehenden Beseitigung. Und: „Es wurden und werden Verwarnungen ausgesprochen, die mit Verwarngeld oder Bußgeld verbunden sind.“