NRW Zerstörungswut trifft Wahlplakate öfter
Ratingen · Die CDU nennt zahlreiche Fälle, und auch die AfD ist betroffen.
(kle) In der Endphase des Wahlkampfes nimmt die Zahl zerstörter Wahlplakate drastisch zu. Nun meldete die CDU in Lintorf zahlreiche Fälle, und auch die AfD ist betroffen. „Dass offensichtlich gezielt und wiederholt dutzende Wahlplakate der CDU auf ganzen Straßenzügen in Lintorf zerstört werden, verhöhnt die ehrenamtlich im Bundestagswahlkampf vor Ort Tätigen und setzt ein miserables Ausrufungszeichen für mangelndes Demokratieverständnis und den respektvollen Umgang im politischen Miteinander“, betonte der Lintorfer Ratsherr und Ortsverbandsvorsitzende Oliver Thrun.
CDU-Ratsfrau Meike Paprotta-Kübler ergänzte: „Ein heruntergerissenes Wahlplakat verschafft keine einzige Stimme. Aber es trägt zur Verschärfung des Klimas in der politischen Auseinandersetzung, die gerade hier vor Ort unter den Parteien im persönlichen Austausch von Respekt und Fairness geprägt ist, bei und führt letztendlich dazu, dass sich immer mehr Menschen von Politik abwenden und immer weniger sich engagieren. Das schadet uns allen“.
Auch die AfD beklagte zahlreiche Diebstähle, Beschädigungen und das Beschmieren ihrer Plakate. Dazu Bernd Ulrich, Sprecher des Stadtverbandes: „Zwar sind nahezu alle im Bundestag vertretenen Parteien Opfer von Plakatzerstörungen; wir aber in ganz besonderem Maße. Die Täter gehen planvoll und gut ausgerüstet vor, denn ganze Straßenzüge sind betroffen. Zudem bedurfte es eines Werkzeugs, um unsere in großer Höhe angebrachten Plakate herunterzureißen. Schwerpunkt der Tatausführungen waren jeweils die Nächte vom Freitag zum Samstag. Wie uns eine Zeugin, die anonym bleiben möchte, berichtet hat, verübte allerdings ein Fanatiker sogar am helllichten Tag sein Zerstörungswerk und ließ sich auch durch Ansprache nicht von seinem Tun abhalten. Neben den Entstellungen durch schwarze und kotfarbige Übermalung ist allerdings das Herausschneiden des Gesichtes unserer Direktkandidatin Jessica Malisch aus einigen Plakaten besonders widerlich.“
Man habe die Taten zur Anzeige gebracht und hoffe auf Hinweise aus der Bevölkerung, so Ulrich.