Leichtathletik Die Breitscheider Nacht begeistert die Athleten

Ratingen. · Zum 27. Mal ging der Wettkampf in Ratingen jetzt über die Bühne. Die Veranstaltung ist sowohl bei Top-Athleten als auch bei jungen Teilnehmern beliebt.

Die Bambini absolvierten einen Lauf über 400 Meter und hatten offensichtlich jede Spaß am Laufen.

Foto: Blazy, Achim (abz)

Auf positive Resonanz stieß wieder einmal die Breitscheider Nacht. Knapp 600 Läufer traten bei der 27. Auflage des Wettkampfes an. Einer von ihnen war der mehrfache Deutsche Meister Sebastian Hadamus (ART Düsseldorf), der sich in knapp 16 Minuten zum Sieger über fünf Kilometer kürte. Björn Tertünte (Ayyo Team Essen) bezwang die zehn Kilometer in 35 Minuten als Erster.

Auf dem Mintarder Weg in Ratingen-Breitscheid herrschte reger Betrieb. Der mitgliederstärkste Verein des Stadtteils hatte zum beliebten Lauf-Wettkampf geladen und die sportlichen Kinder tummelten sich in Begleitung ihrer Eltern zuerst auf dem Schulhof der Claudius-Schule. Mit einer großen Siegermedaille um den Hals und einer riesigen rosafarbigen Wolke aus Zuckerwatte schwirrten die Bambini umher, die soeben ihren Lauf absolviert hatten – ohne Wertung, dafür aber mit viel Publikum. Als Anerkennung und Belohnung gab es Siegermedaille, Urkunde und eine ordentliche Portion Zuckerwatte, der die Jungen und Mädchen mehr Aufmerksamkeit widmeten als der funkelnden Münze oder dem Stück Papier.

E-Junioren des Vereins gingen über 2,5 Kilometer an den Start

Konzentrierter ging es dagegen bei den Fußballer aus der E-Jugend des TuS Breitscheid zu. Angeleitet durch Birthe Jansen, streckten und dehnten sich die Acht bis Zehnjährigen in ihren gelben Trikots. „Für uns gehört die Teilnahme aus Vereinsverbundenheit einfach dazu“, erzählt E-Jugend-Trainer Dirk Jansen. Verpflichtend ist der Start für seine jungen spieler nicht und Laufen alleine gehört wohl nicht zur Leidenschaft eines Fußballers. Aber als solche, urteilte Jansen, „sollten sie durchaus in der Lage sein, zweieinhalb Kilometer zu schaffen“.

Der neunjährige Len gab sich ebenfalls zuversichtlich. Seit vier Jahren spielt er im Verein und seitdem nimmt er auch an der Breitscheider Nacht teil: „Es macht mir Spaß, mit meiner Mannschaft mitzulaufen, obwohl es mit Ball viel mehr Spaß macht.“ Besonders vorbereitet hatte er sich – außer über sein regelmäßiges Fußballtraining – trotzdem nicht. Deswegen zeigte Len keine besonderen Ambitionen, als Erster ankommen zu wollen.

Um kurz vor 16 Uhr schließlich stellten sich die 100 Schüler, Jungs und Mädchen vor die Startlinie auf und warteten die letzten Minuten gemeinsam ab. Rüdiger Welsch, beim TuS im Vorstand für die Kommunikation zuständig, teilte als Moderator wichtige Informationen über die Strecke mit. Ein Fahrradduo der TuS-Triathleten werde dem Pulk an Läufern vorausfahren. „Denen müsst ihr dann einfach nur hinterherlaufen“, sagte Welsch durchs Mikrofon. „Wie lange denn noch?“, fragte ein Kind aus der Menge aufgeregt. „Noch zwei Minuten“, antwortete Welsch amüsiert.

Eltern reichten den Kindern Wasserflaschen zur Erfrischung

Diese Zeit nutzten einige noch, um einen kräftigen Schluck aus der Wasserflasche zu nehmen, die Papa oder Mama von der Seite anreichten. Dann ging es los und ein ohrenbetäubender Startschuss erklang. Die Radler fuhren los, die Kinder eilten hinterher. Die Eltern an den Seiten klatschten anfeuernd, bis die Truppe in der Ferne verschwand. „Jetzt sind die Kinder bis zu 15 Minuten unterwegs“, schätzte Welsch. Diese Rechnung hatte er aber offensichtlich ohne die trainierten Leichtathleten der SG Kaarst, der Liebfrauenschule und des LAC THG Kettwig gemacht. In 9:39 Minuten lief Ben Odenthal aus Kaarst durchs Ziel. Den Lauf hatte der Elfjährige bereits im vergangenen Jahr gewonnen: „Die Strecke ist toll und ich kenne sie gut.“ Auch sein Freund Marlon Müller (SFD Düsseldorf) lief in einer guten Zeit von knapp zehn Minuten ins Ziel. Beide nehmen regelmäßig an Wettkämpfen in der Region teil.

Bei den Volksläufen ab 17 Uhr schließlich füllte sich der Mintarder Weg schließlich mit älteren Jugendlichen und Erwachsenen. Unter den Teilnehmern des Fünf-Kilometer-Laufs hatten sich bekannte Gesichter gemischt – etwa das Ratinger Volleyball-Urgesteins Verena Metzner, die nach 22 Minuten als vierte Frau ins Ziel lief. Marcus und Florian Eichler traten als Vater-Sohn-Gespann an. „Marcus Eichler ist als Organisator des City-Laufs in Lintorf bekannt, sein Sohn Florian war Kinder-Karnevalsprinz“, wusste Welsch zu berichten. In etwas über 34 Minuten erreichten die Eichlers das Ziel.

Beim Zehn-Kilometer-Lauf trat Björn Tertünte, laut Welschs Ansage „Lebensgefährte der schnellsten Frau Ratingens, Gladys Just“, nach langer Verletzung an und konnte sich den ersten Platz in 35 Minuten mit einem ordentlichen Vorsprung von drei Minuten auf den Zweitplatzierten Sascha Wasem (ASV Duisburg) sichern.