Handball TB Wülfrath holt den Niederrheinpokal
Wülfrath. · Die Regionalliga-Handballerinnen qualifizierten sich durch den klaren Sieg über den Rheydter SV für den DHB-Pokal.
Ungeachtet der aktuellen Lage in der Regionalliga schafften es die Handballerinnen des TB Wülfrath am Wochenende, zumindest ein Saisonziel zu erreichen. Im Finale des Niederrheinpokals setzte sich die Mannschaft von Lars Faßbender beim Oberligisten Rheydter TV deutlich mit 33:18 (16:10) durch, holte damit den ersehnten Titel und qualifizierte sich zugleich für die erste Runde im DHB-Pokal in der nächsten Spielzeit. Wenn es bei der Auslosung sehr gut läuft, können die Wülfratherinnen dann sogar auf einen Bundesligisten als Gast in der Fliethe-Halle hoffen.
Die wichtigste Hürde, die der Regionalliga-Zweite in Rheydt nehmen musste, war das Haftmittelverbot in der Halle an der Heckerstraße in Mönchengladbach. Die daraus resultierenden Probleme beim Passen und Werfen im geordneten Spielaufbau lösten die Wülfratherinnen letztlich auf taktische Weise. Kristin Meyer, Jule Kürten per Siebenmeter und Paula Stausberg brachten die Gäste überraschend schnell mit 3:0 (3.) in Führung. Als Loreen Jakobeit zum 4:1 (5.) traf, nahm Rheydts Trainer Manfred Wählen seine erste Auszeit. Danach fand sein Team besser in die Begegnung und verkürzte auf 5:6 (13.), zumal sich bei den Gästen nun die Ballverluste häuften.
Die TBW-Handballerinnen blieben dennoch in Front, schafften es aber nicht, sich deutlich abzusetzen. Vielmehr hielten die Rheydterinnen bis zum 8:9 (19.) Tuchfühlung. Nach dem 10:8 durch Kristin Meyer nahm schließlich auch Lars Faßbender seiner erste Auszeit (21.). Danach stellte der TBW in der Abwehr von der kompakten 6:0-Formation auf eine offensive 3:2:1-Deckung um. Mit Erfolg, denn in den nächsten Minuten setzten sich die Gäste nach schnellen Ballgewinnen und Tempogegenstößen auf 16:9 ab. Eine Spielweise, die den Wülfratherinnen das Spiel ohne Haftmittel erleichterte. Letztlich gingen sie mit einer 16:10-Führung in die Pause.
Nach dem Seitenwechsel verteidigte das Faßbender-Team weiter offensiv und setzte sich kontinuierlich ab. Kristin Meyer, mit acht Feldtoren diesmal beste Werferin, erhöhte auf 22:12 (43.) – die Vorentscheidung in der zumindest in der zweiten Halbzeit einseitigen Partie. Am Ende nahm der Erfolg überaus deutliche Züge an und dokumentierte auch im Ergebnis den Klassenunterschied.
Einen Wermutstropfen gab es nach dem Abpfiff allerdings zu verzeichnen. Denn es war kein Vertreter des Handballverbandes Niederrhein vor Ort, um die beiden Finalisten zu begrüßen und später den Sieger zu ehren. Doch die TBW-Handballerinnen hatten vorgesorgt und eigens einen eigenen Pokal in die Tasche gepackt. Den reckten sie beim anschließenden Freudentanz symbolisch in die Höhe und ließen dann die Sektkorken knallen. Während Lars Faßbender die Leistung seiner Mannschaft lobte, fand er kritische Worte für den Handball-Verband Niederrhein. „Man braucht sich nicht zu wundern, wenn immer weniger Mannschaften für den Pokalwettbewerb melden, für den der Verband selbst keine Wertschätzung zeigt. Ich finde, es gehört sich, dass jemand vom Verband kommt und den Siegern gratuliert“, erklärte der TBW-Trainer.