Eishockey Pre-Play-offs: Die Ice Aliens erleben einen katastrophalen Start
Ratingen. · Der Tabellenvorletzte der Eishockey-Regionalliga hat die nächste Runde erreicht. Die Ratinger peilen nun das Halbfinale an.
Die Ratinger Ice Aliens sind am Freitagabend bei der EG Diez-Limburg in die Pre-Play-offs der Eishockey-Regionalliga gestartet, das Spiel des Abschlusstabellen-Sechsten beim -Spitzenreiter ging mit 1:10 verloren (Bericht folgt). Hier wichtige Fragen und Antworten zu der neuen Runde und der Zukunft der Ice Aliens.
Wie sind die Aliens in die
Pre-Play-offs gekommen?
Kurz gesagt: als Tabellensechster. Da die Regionalliga in dieser Saison nur aus sieben Mannschaften bestand, genügte den Ratingern der vorletzte Tabellenplatz, den sie mit 24 Punkten aus ebenso vielen Spielen erreichten, um in die nächste Runde einzuziehen. Nur Schlusslicht Neuss hat das verpasst und spielt nun die Abstiegsrelegation gegen Landesligisten, auch wenn es wohl keinen Absteiger aus der Regionalliga geben wird, da diese eher wieder aufgestockt werden soll.
Wie ist der Modus?
In der Liga spielten alle Teams viermal gegeneinander, nun gibt es noch einmal je zwei Duelle, quasi Hin- und Rückspiel zwischen allen Mannschaften. Die Aliens hatten am Sonntag gegen den Tabellenzweiten Herford, gegen den sie in der Liga viermal verloren haben, ihr erstes Heimspiel der Pre-Play-offs, die am 23. Februar enden. Danach steht die Abschlusstabelle fest, die ersten vier Mannschaften stehen in den beiden Halbfinals, die im Modus „Best of five“ gespielt werden – drei Siege sind also für das Erreichen des Finales nötig, das ebenfalls im „Best of five“ gespielt wird.
Was sind die Ziele der Aliens?
„Es ist ja nur eine sehr kurze Runde“, sagt Rainer Merkelbach, Schatzmeister der Aliens. „Es sind zehn Spiele für jeden, da kann viel passieren. Natürlich ist es unser Ziel, unter die ersten Vier zu kommen, der Abstand zum Hauptrunden-Vierten Neuwied, gegen den wir nicht schlecht ausgesehen haben, war nicht so groß. Wir müssen aber auch hoffen, dass ein Team mal eine Schwächeperiode hat – wenn du ein, zwei Wochenenden vergeigst, stehst du sofort unter Druck.“ Wichtig werden da die drei Heimspiele: „Daraus sollten wir schon zwei von drei gewinnen, sonst wird es schwer, Platz vier anzupeilen“, sagt Merkelbach.
Wie steht es um den Kader?
Lorenzo Maas könnte eventuell am Sonntag auf das Eis zurückkehren. In seinem Beruf als Dachdecker hatte sich der Verteidiger ins Bein geschnitten, am Donnerstag nahm er erstmals seit diesem Unfall das Training wieder auf. „Er ist unser wichtigster Verteidiger und kann unserer Abwehr Stabilität verleihen“, sagt Merkelbach. Christoph Oster stand schon im Pokalfinale am Dienstag beim 2:5 in Hamm wieder zwischen den Pfosten, Verteidiger Josef Schäfer trägt zwar nach seinem Handbruch keinen Gips mehr, wann er aber wieder voll belastbar wird, muss sich zeigen. Tobias Brazda startet zudem in einen zweiwöchigen, lang geplanten Urlaub.
Gibt es neues Personal?
Manche Regionalligaklubs haben vor den Pre-Play-offs noch einmal nachgerüstet, bei den Aliens wird dagegen auf den eigenen Nachwuchs geschaut. „Unser Trainer Andrej Fuchs hat sich die Junioren angeschaut. Wir haben zwei Stürmer und einen Verteidiger davon im Kader, auch schon mit Blick auf die nächste Saison“, sagt Merkelbach und freut sich über die enge Verzahnung von Fuchs mit Nachwuchskoordinator Janusz Wilczek und U 17-Trainer Sven Gotzsch. „Die Verbindung zwischen den dreien ist da und gut“, sagt Merkelbach.
Wie geht es im regionalen Eishockey weiter?
Das ist die alljährlich wiederkehrende Frage. „Am 8. Februar gibt es die nächste Version Ligentagung mit dem Verband“, sagt Merkelbach. „Da wird auch erklärt werden, was die Gespräche mit Vereinen aus Belgien und den Niederlanden gebracht haben, um die Liga eventuell aufzustocken.“ Der weitere Fahrplan: Bis 31. März müssen Vereine eine Absichtserklärung für den Spielbetrieb der Regionalliga 2020/21 abgeben, bis Ende Mai müssen sie offiziell melden – allerdings können alle Vereine bis zum 15. Juli noch zurückziehen, ohne eine Strafe befürchten zu müssen. Es bleibt eine wacklige Sache.
Wie sieht es zwischen den
Aliens und ihrem Trainer aus?
Der Vertrag von Fuchs läuft am Ende dieser Saison aus. „Aber da Ratingen seine Herzensangelegenheit ist, möchte er weitermachen“, sagt Merkelbach. „Wir hatten schon ein lockeres Gespräch darüber und setzen uns Ende Februar zusammen. Andrej brennt und lebt für Eishockey. Er hat die Verbindung zum eigenen Nachwuchs, den wir in den letzten Jahren ein wenig verloren hatten, wiederbelebt. Er gibt den Junioren das Gefühl, eine Chance bei den Herren zu haben – vielleicht nicht direkt in der ersten oder zweiten Reihe, aber eine vierte aus Nachwuchsspielern ist denkbar, damit die in den Seniorenbereich reinkommen. Wir haben inzwischen auch wieder mittwochs Training und da sechs bis acht Junioren permanent dabei um zu gucken, wie sie sich perspektivisch entwickeln.“ Klingt, als wäre Andrej Fuchs noch lange nicht fertig in Ratingen.