84. Schützen- und Volksfest: Schützen sind auf Erfolgskurs
Viele Vereine klagen über mangelndes Interesse, in Wülfrath wächst das Fest sogar.
Wülfrath. Es bleibt dabei: Auch in diesem Jahr wird bei allen Veranstaltungen, die zum Schützenfest gehören, kein Eintritt erhoben.„Das haben wir nicht nötig. Wir freuen uns auf drei Tage mit einem vollen Festzelt“, sagt Axel Paul, Vorsitzender des Schützenvereins.
Denn mehr denn je solle das Schützenfest wieder ein Volksfest werden. „Und da sind wir auf einem guten Weg.“ Vom 6. bis 9. September steigt die 84. Auflage des Festes auf der Wiese vor dem Rathaus.
Inoffizieller Auftakt zum Fest wird schon am 24. August sein — mit dem Königsschießen. Fest steht, dass die Schützen auf jeden Fall einen neuen Regenten bekommen werden.
Denn Jürgen Michel, der in den vergangenen beiden Jahren den Vogel abgeschossen hatte und im vergangenen Jahr zum Kaiser gekrönt wurde, darf sich nicht mehr um die Königswürde bewerben. Paul lächelnd: „Er kann das Schießen eröffnen, muss sich dann aber setzen.“
Und auch das ist ein Beleg für das wieder erstarkte Interesse am Schützenfest: „Es gibt schon eine ganze Reihe an Aspiranten, die auf den Vogel halten und König werden wollen“, sagt Paul. Das hänge auch damit zusammen, dass der Verein sein Königspaar nicht hängen lasse. „Wir unterstützen unsere Würdenträger mit einem Zuschuss.“
Stellvertretender Bürgermeister Wolfgang Preuss wird das Schützenfest am 6. September um 14 Uhr mit einem Fassanstich eröffnen. Abends findet ab 18 Uhr die Ü 30-Party statt. Diesmal legen DJ B-Ree und DJ KLP — beide vom Wülfrather DJ-Team — auf. „Ist doch gut, dass auch die Künstler in diesem Fall aus der Stadt kommen“, befindet Paul.
Die Besucher dürfen sich außerdem auf ein Feuerwerk über dem Rathaus freuen. Die Prinzen- und Königskrönung steht im Mittelpunkt des Schützenballs am 7. September. Die Band Albatros sorgt dann für Tanzmusik.
Zum Frühstück am 8. September lädt der Verein alle noch mobilen Bewohner des benachbarten Alten- und Pflegeheims Luise von der Heyden ein. „Und die bleiben auch zum Konzert des Musikzugs der Feuerwehr Velbert“, betont Paul. Das beginnt um 11 Uhr. Der Schützenumzug durch die Innenstadt startet um 15 Uhr — mit Königsparade vor dem Rathaus.
Nach 2012 ist der Schützenverein zum zweiten Mal auch Veranstalter der Schützenkirmes. Mehr als 20 Aussteller kommen. „War das im letzten Jahr noch Stress, ist es jetzt ein großer Spaß“, sagt Paul. „Ich baue eine Kirmes auf, verrückt, oder?!“
Dabei setze er mehr auf Qualität „und ausreichend Angebote auch für kleine Kinder“, sagt Paul. Was 2012 bemängelt wurde, konnte aufgefangen werden. Paul: „Eine Schießbude hat gefehlt, die wird jetzt aufgebaut. Eine Fischbude hat gefehlt, auch die wird jetzt aufgebaut.“
Am Donnerstag geht Paul erst einmal in den Urlaub. Für eine Woche. Dann hat er genügend Kraft für das Schützenfest getankt. „Ich freu’ mich schon so. Und vielleicht kriegen wir zum ersten Mal eine Schützenkönigin.“