Abschlussfest krönt tolle Saison
Der Zeittunnel lockte in diesem Jahr 13 500 Besucher an — deutlich mehr als im Vorjahr. Hinzu kamen rund 1000 Café-Gäste.
Wülfrath. „Ja, der ist lecker!“, sagte eine Besucherin, die gerade den frisch gepressten Apfelsaft probierte, den die „Apfelsaft-Manufaktur“ Auer aus Wuppertal anbot: Zum Saisonabschluss am Zeittunnel gab es in diesem Jahr erstmalig einen „Apfeltag“ mit historischer Saftpresse.
Dazu hatten Harald Auer und sein „Assistent“ Detlef Regulski zwei Saftpressen, eine Mühle und einen kleinen Trecker aus den 1950er-Jahren mitgebracht. „Ein Riemen treibt vom Trecker aus die Mühle an“, erklärte Auer. Eine Mischung aus verschiedenen Äpfeln müsse nämlich erst geschreddert werden, bevor gepresst werden könne. „Meistens ist der Saft zu süß, wir brauchen eigentlich saure Äpfel“, sagte der Apfelexperte. Diese sammle er auf Streuobstwiesen, erzählte er, während er auf die Körbe mit Äpfeln der alten Sorten „Jakob Fischer“, „Kaiser Wilhelm“ oder „Roter Eiserapfel“ zeigte. „Vielleicht gibt es in den nächsten Jahren ja nach dem Kartoffelfest auch ein Apfelfest“, hofft Zeittunnel-Chefin Andrea Gellert.
Die Zeichen dafür stehen gut, denn bei schönstem Wetter wurde das Saisonabschlussfest, das neben einer öffentlichen Führung durch den Zeittunnel auch Goldwaschen und Riesenseifenblasen für Kinder auf dem Programm hatte, am Montag zu einem großen Erfolg. „Heute waren mindestens 1000 Besucher hier“, stellte Andrea Gellert am Ende überwältigt fest. „Es ist einfach super gelaufen“. Schon um 15 Uhr sei dem Café der Apfelkuchen ausgegangen und man habe kurzfristig auf Waffeln umgestellt: „Auch die Würstchen sind alle und Riesenseifenblasen kann auch keiner mehr machen.“
Auch wenn die Kulturamtsleiterin nicht mit einer so großen Resonanz gerechnet hatte, freute sie sich dennoch. „Für uns ist es natürlich gut, wenn die Besucherzahlen steigen“, sagte sie. In dieser Zeittunnelsaison seien mit insgesamt 13 500 Besuchern 2000 Menschen mehr als im vergangenen Jahr zum Zeittunnel gekommen. „Hinzu kommen ungefähr 1000 Café-Gäste, die auf einer Fahrradtour hier haltgemacht haben“, so Gellert. Die Eröffnung des Panorama-Radweges im Juli habe sich natürlich positiv auf den Zeittunnel ausgewirkt.
„Wir hatten aber auch viele tolle Highlights“, sagte Gellert und erinnerte an ein Klangkonzert, die lange Nacht der Museen oder das Tunnelflimmern. Auch für die nächste Saison sind schon einige Veranstaltungen geplant, andere werden noch hinzu kommen. „Vieles ergibt sich in Gesprächen, man guckt dann, was passt“, sagte Gellert. Dabei probiere sie auch immer wieder Neues aus. „Eine Lesung beispielsweise ist bei der Akustik im Zeittunnel natürlich etwas ganz Besonderes.“
Und Stillstand, ist Gellert überzeugt, bringe nun mal nichts. Schließlich habe sich der Zeittunnel mittlerweile zu einem kleinen Unternehmen mit 65 freien, ehrenamtlichen und nur zwei fest angestellten Mitarbeitern entwickelt. Sie wünsche sich auch die Erweiterung des Weges hinter dem Tunnel mit der Möglichkeit, von oben auf den Bochumer Bruch zu schauen. „Im Frühjahr entscheidet sich, ob wir die Fördergelder bekommen.“
Auch wenn der Zeittunnel jetzt in Winterpause geht, damit die Fledermäuse ihre Ruhe haben, bleibt das Café noch bis Mitte November geöffnet.