Freundschaft braucht Impulse
Mit der Gründung von Vereinen und einem Komitee sollen die Städtepartnerschaften wieder belebt werden.
Velbert. „Bürgerschaft, Vereine, Schulen und Organisationen der beiden Städte werden aufgerufen, sich zu engagieren und unter dem Motto ,Von einander lernen — Miteinander leben’ freundschaftliche Kontakte untereinander zu knüpfen und zu pflegen.“ So schließt der Entwurf der Partnerschaftsurkunde der Städte Igoumenitsa (Griechenland) und Velbert. 2012 soll die Städtepartnerschaft offiziell besiegelt werden. Es wäre Velberts dritte Städtepartnerschaft.
Die Organisation der Städtepartnerschaften soll auf neue Beine gestellt werden. Das ist der Wunsch der politischen Mehrheit — zuletzt bei den Etatberatungen 2010 so formuliert. Wie diese Neuorganisation aussehen kann, wie die bestehenden Beziehungen ausgebaut und belebt werden können, skizziert ein Konzept, das dem Hauptausschuss am Dienstag vorgelegt wurde. Die Städtepartnerschaft mit der Stadt in Griechenland ist dabei nur ein Aspekt.
Entwickelt wurde das Konzept im Büro des Bürgermeisters. Es sieht den Bürger im Mittelpunkt, wenn es darum geht, den Beziehungen zwischen den Städten Europas neue Impulse zu verleihen. Mit der Gründung von Partnerschaftsvereinen und der Initiierung eines Partnerschaftskomitees quasi als Dachverband sollen die Bürger eingebunden werden.
In dem Partnerschaftskomitee sollen sowohl Mitglieder der Vereine zur Förderung der jeweiligen Stadtpartnerschaft vertreten sein, als auch Vorsitzende oder Mitglieder von Sportvereinen oder Chören, sich die um Austausch bemühen. Aber auch Mitglieder des Rates und Unternehmen sollen einen Platz finden. Die Verwaltung wäre ebenso mit einem Koordinator vertreten. Dieses Komitee soll beispielsweise die Jahresplanung für städtepartnerschaftliche Aktivitäten aufstellen.
Das bürgerschaftliche Engagement soll vor allen Dingen in den Partnerschaftsvereinen seinen Niederschlag finden. „Aus der Erfahrung anderer Städte zeigt sich, dass diese Vereine die Arbeit der Stadtverwaltung auf sinnvolle Art ergänzen und bereichern“, hält die Verwaltung in ihrer Stellungnahme fest. Für die Beziehung „Velbert-Igoumenitsa“ sieht die Stadt bereits „großes Interesse“, einen Verein zu gründen. Aus Griechenland kommt auch der Wunsch, die Beziehungen auszubauen. Ein Verein würde die Städtepartnerschaft auf eine breitere Basis stellen, heißt es im Rathaus.
Im kommenden Monat steigt in Châtellerault ein Machbarkeitsseminar zum Aufbau eines Netzwerkes für Austausche von Studenten und Berufstätigen. Dazu sind alle Städtepartner eingeladen. Das könnte „ein erster Baustein für die Gründung eines Städtepartnerschaftsvereins sein“, sagt die Stadt.
Einen Zeitpunkt für einen Förderverein Velbert-Corby nennt das Konzept noch nicht. Dagegen besteht seit dem Jahr 2000 bereits ein Velbert-Hacibektas-Freundschaftsverein. In diesem Fall ist eine offizielle Städtepartnerschaft aktuell nicht vorgesehen.