An der Röhrenorgel lernen Kinder die Gesetze der Akustik

Die Miniphänomenta macht Station in der Parkschule.

Foto: Simone Bahrmann

Wülfrath. Für Luca ist die Sache klar: „Diese Murmelbahn ist am schnellsten. Hier hat die Kugel Schwung“, ist sich der Zehnjährige sicher. Ob’s stimmt? Die Kugelrallye muss es beweisen. Auf Kommando legen Luca, Silas (9) und Nike (6) ihre Murmeln auf die Schienen aus Metall — und das Rennen beginnt.

In der Parkschule ist das große Forschen angebrochen. Die Miniphänomenta ist in das altehrwürdige Gebäude eingezogen. Wie zuletzt vor vier Jahren setzen sich die Mädchen und Jungen mit Themen aus den Bereichen Mechanik, Akustik und Elektrizität auseinander. Insgesamt 52 Stationen sind in den Klassen und auf den Fluren aufgebaut.

„Das ist naturwissenschaftlicher Unterricht pur“, sagt Schulleiterin Dagmar Hirsch-Neumann. Die Schüler würden sich die Versuche selbst erarbeiten. „Es geht darum, die Scheu zu verlieren“, fügt sie hinzu.

So ist das erste Treffen der Kinder mit dem Versuch eine Art Austesten. Was kann man hier machen? Was muss man hier tun? „Und danach besprechen die Kinder in kleinen Teams, was sie beobachtet haben und erklären sich eigenständig die Funktion“, skizziert Hirsch-Neumann den Ablauf.

Um die drei kleinen Tafeln mit vorgelagerten Spiegeln haben sich mehrere Kinder gruppiert. Auf den Tafeln ist eine Thermofolie auf unterschiedliche Materialien geklebt. Taha (10) reibt sich die Hände, legt sie auf.

Die Folie verfärbt sich. In den Spiegeln ist zu sehen, dass die Farbgebung auf den Tafeln unterschiedlich ist. „Das liegt am Untergrund“, glaubt Jennifer (9) — was korrekt ist. Holz, Kupfer und Kunststoff leiten die Wärme der Hände anders weiter.

Luca hat sich geirrt. Auf der mittleren Bahn holt sich die Murmel Schwung, verliert aber dann an Tempo. Das Rennen gewinnt daher Silas. Seine Murmel hat die Bahn mit dem direkten Weg am schnellsten genommen.