Aufgeräumt und besenrein

2851 Helfer haben beim Dreck-weg-Tag die Stadt von Müll befreit.

Neviges. Maurice ist inzwischen schon fast so etwas wie ein alter Hase beim Müll-Sammeln: „Ich hab’ schon öfter beim Dreck-weg-Tag mitgemacht“, sagt der Achtjährige: „Deswegen habe ich auch schon drei Mützen zu Hause.“

Die bekommen die Teilnehmer jedes Jahr von den Organisatoren der Technischen Betriebe. Auch in diesem Jahr hat Maurice mit den Mitgliedern des Rhythmus-Chors wieder zu Kehrblech und Besen gegriffen und an der Tönisheider Straße aufgeräumt. Die Musiker sind „Stammgäste“ beim großen Stadtputz, der seit 2004 in der Schlossstadt stattfindet. „Auch diesmal waren wir wieder um Punkt 10 Uhr zur Stelle“, sagt der musikalische Leiter Manfred Hagling.

Der regelmäßige Einsatz zahlt sich aus. Nachdem die Helfer beim ersten Dreck-weg-Tag noch Telefone und Tische im Gebüsch fanden, blieben kuriose Entdeckungen diesmal aus. „Wir haben ganz viel Kaugummi, Taschentücher, eine Milchtüte und leere Tablettenpackungen gefunden“, sagt Ronja (4), und Jolina ergänzt: „Und Bonbonpapier, zwei Zeitungen und ganz viele Zigarettenkippen.“

Besonders diese sind es, die beim Rhythmus-Chor für Kopfschütteln sorgen. „Das ist schon eine Schweinerei“, sagt Brigitte Hagling, während sie sich immer wieder bückt, um die Stummel aufzuheben: „Ich habe ja nichts gegen Raucher, aber man muss seinen Müll ja nicht überall wegwerfen.“ Mit großen Besen kehren die 20 Freiwilligen Kippen und Laub von Parkplatz und Spielplatz zusammen, Müllsack um Müllsack wird gefüllt.

Doch an vielen Stellen ist der Einsatz in diesem Jahr gar nicht so leicht — schuld daran ist das gute Wetter. „In den vergangenen zwei Wochen ist die Natur ja förmlich explodiert“, sagt Brigitte Hagling: „Da müssen wir jetzt natürlich auch aufpassen, dass wir Vögel nicht beim Nisten stören.“

Das Gebüsch durchkämmen die Sammler trotzdem. Am Spielplatz finden sie leere Kaffeebecher und kaputte Glasflaschen. „Das geht ja gar nicht“, ärgert sich Marita Eigner. In unmittelbarer Nähe von Schule und Kindergarten spricht vieles für wartende Eltern als „Müll-Sünder“. „Die treten hier wahrscheinlich ihre Kippen aus, während sie auf die Kinder warten“, sagt Marita Eigner.

Schaufelweise Zigarettenstummel holt der Chor auch aus den Ausbuchtungen der Kellerfenster des Musikalischen Erlebniszentrums. „Wir sollten mal ein Kippenpfand einführen“, sagt Brigitte Hagling: „Da würden wir richtig reich werden.“ Doch allein der regelmäßige Einsatz beim Stadtputz zeige schon Wirkung. „Man merkt schon, dass wir hier regelmäßig saubermachen“, sagt Marita Eigner.

Gerade die Kinder, die fleißig dabei helfen, ihren Spielplatz wieder blitzblank zu fegen, lernen beim Fegen einige wichtige Lektionen: „Ich würde meinen Müll niemals so auf den Boden schmeißen“, versichert Jolina. Auch den Plastikbecher, aus dem sie bei bestem Frühlingswetter zur Abkühlung trinkt, entsorgt sie fachgerecht: „Ich werfe meinen Abfall immer in den Mülleimer.“