Museum: Zahlungsunfähigkeit droht
Förderverein sucht Lösungen, um das Überleben zu sichern.
Wülfrath. „Die Stadt muss auch überlegen, was ihr das Museum wert ist“, sagt Manfred Hoffmann vom Vorstand des Trägervereins Niederbergisches Museum. Um die Zahlungsengpässe in den Griff zu bekommen, werden alle Alternativen überprüft, auch das Verhältnis zum Vermieter Stadt Wülfrath — zumal der Vertrag zum Jahresende ausläuft. Auf rund 40 000 Euro beziffert der Trägerverein das Finanzloch in diesem Jahr. „Aus Spenden und Mitgliedsbeiträgen sind die jährlichen Kosten nicht zu decken“, sagt Vorsitzender Heinz Franke.
In einem Pressegespräch legt der Vorstand Zahlen offen und tritt zugleich Vorwürfen aus dem im März 2010 entlasteten Vorgänger-Vorstand entgegen. Dessen Schatzmeisterin hatte in einem Leserbrief verwundert gefragt, wo das ganze Geld geblieben sei. Die neue Schatzmeisterin Juliane Brocke gibt detailliert Aufschluss: Da sind beispielsweise Nebenkostennachzahlungen für 2009 in der Höhe von 22 000 Euro oder die Steuerschuld aus den Jahren 2007 bis 2009. Eine Rücklage für Steuerzahlungen habe es nicht gegeben. Hoffmann: „Der alte Vorstand hat die Steuerfrage offenbar nicht im Fokus gehabt.“
Aktuell sind auf dem Konto 13500 Euro. Gut 20 000 Euro an Mitgliedsbeiträgen kommen noch hinzu. Mit den Veranstaltungen wie Kaffeetafel oder Frühstück sollen wieder 40 000 Euro eingenommen werden. Aber selbst wenn die Spenden wie gewohnt fließen, „bleibt es knapp“, sagt Franke. Juliane Brocke kann eine Zahlungsunfähigkeit im kommenden Quartal bei Kosten von mehr als 75 000 Euro nicht mehr ausschließen.
Verhandlungen mit dem Finanzamt, Gespräche mit der Stadt, das Einwerben von Spenden — auch eine millionenschwere Stiftung wäre eine Option: Lösungen werden gesucht. Wer helfen möchte, einen Ratschlag parat hat, kann sich an Heinz Franke wenden: Telefon 24 22. TTR