Hässliches Provisorium befürchtet
Die Grünen fordern mehr Bürgerbeteiligung.
Velbert. Noch bevor auf dem Platz am Offers Laternen und Bäume für den Wochenmarkt fallen, sollten die Velberter Bürger am Verfahren um die zentrale Cityfläche beteiligt werden. Das fordern die Grünen, die befürchten, dass an der Alten Kirche ein Dauerprovisorium entsteht. Die Markthändler drängen indes auf den baldigen Umzug.
„Es ist vollkommen unklar, was letztlich aus dem Platz wird“, sagt Grünen-Fraktionschefin Esther Kanschat. Sie kritisiert den Beschluss des TBV-Verwaltungsrates, den Platz zunächst soweit herzurichten, dass die Markthändler vom Europaplatz umziehen können, und die Öffentlichkeit nur bei der endgültigen Ausgestaltung zu beteiligen. Mit einer Informationsveranstaltung kurz nach den Osterferien will die Partei die Bürger auf die Planungen aufmerksam machen. Das bisherige Interesse war gering: „Das war aber auch bei anderen Themen wie der Herminghaus-Villa so“, sagt Kanschat.
Fraglich sei, ob eine Umgestaltung des Offers trotz Haushaltssicherung in absehbarer Zeit realisierbar ist. Der Endausbau schlage wahrscheinlich mit einem sechsstelligen Betrag zu Buche: „Und beim Haushalt haben wir uns Beträge von ein paar hundert Euro für die Vereine vom Munde abgespart“, so Kanschat. Sollte es für den Endausbau jedoch nicht reichen, sitze man auf einem grottenhäßlichen Provisorium, befürchtet Grünen-Ratsherr Hans-Peter Kaiser.
Darüber sollten die Bürger Bescheid wissen, bevor Fakten geschaffen würden, denn: „Nichts ist so dauerhaft wie ein Provisorium.“ Weil die Umgestaltung des Offers-Platzes letztlich dem geplanten Einkaufszentrum geschuldet ist, fordert Kaiser außerdem, den Investor einen höheren Preis für die Flächen des Zentrums zahlen zu lassen. So würde vermieden, dass die Öffentlichkeit zur Kasse gebeten wird.
Einen schnellen Umzug zum Offers wünschen sich dagegen die Markthändler: „Wenn hier nicht bald was passiert, gibt es keinen Markt mehr“, sagt Hans-Lothar Albert, einer von vier Sprechern der Wochenmarkt GbR. Albert fordert, Bäume und Laternen am Offers zu entfernen, um die Verkaufsstände dort überhaupt rangieren zu können. Eine Umfrage gestern bei den Händlern ergab, dass sie den Wechsel zum Offers begrüßen — noch lieber wäre ihnen jedoch der Standort Rathausplatz gewesen.