Aus Gästen werden im Biergarten Freunde
Balwinatar Sidhu (48) und Natali Kostopoulou (45) setzen in ihrem neuen italienischen Restaurant Trilogie auf wechselnde Gerichte.
Wülfrath. Was fehlt in der Wülfrather Innenstadt? Auf diese Fragen antworteten in der WZ-Serie „Wülfrath 2020“ noch vor einigen Monaten erstaunlich viele Befragte: ein italienisches Restaurant. Nun, die kulinarischen Götter haben die Wülfrather erhört. Mitte Juni öffneten Balwinatar Sidhu (48) und Natali Kostopoulou (45) ihr Restaurant Trilogie an der Goethestraße, Ecke Schillerstraße im Gebäude des Hotels Bovensiepen.
WZ-Serie:
Wir sind die City
Mit ihrer italienischen Küche haben die Inhaber schon so manchen Gast überrascht, die von der gebürtigen Griechin Kostopoulou und Sidhu mit seinen indischen Wurzeln eher Gyros oder Chicken Tikka Masala erwartet hätten. Doch im Restaurant Trilogie kommen Pasta, Salate und mediterrane Fisch- und Fleischgerichte auf den Tisch. „Die italienische Küche ist eben meine Spezialität“, sagt Sidhu, der bereits Inhaber von zwei Restaurants in der Nähe von Hamburg war. „Manchmal ist es etwas anstrengend, dass wir uns immer erklären müssen“, sagt Kostopoulou. „Ich bin zwar Griechin und kann auch griechisch kochen. Aber muss ich das?“
Der an sonnigen Tagen gut gefüllte Biergarten beweist: nein. „Wir haben schon die ersten Stammkunden“, freut sich Kostopoulou, Besonders von den Außenplätzen seien die Leute begeistert. „Die Wülfrather haben uns gut aufgenommen und machen uns viel Mut.“ Auch wenn das Restaurant für die meisten Passanten sehr überraschend auftauchte. „Wir hatten erst eröffnet und anschließend Werbung gemacht“, sagt Kostopoulou. Trotzdem: Langsam zieht die Mund-zu-Mund-Propaganda.
Sidhu sind frische Zutaten wichtig. Deshalb ist die Trilogie-Speisekarte absichtlich nicht überladen. Die Inhaber arbeiten lieber mit zusätzlichen Tafeln, wo sie die aktuellen Angebote anschlagen. „Ich kaufe zum Beispiel ein paar frische Doraden und dann gibt es die so lange, bis sie weg sind“, sagt der Koch. Je nach Saison soll sich das Angebot anpassen. Am meisten haben es die Kunden bislang auf die Nudel- und Fleischgerichte abgesehen.
Auf Anfrage ruft Balwinatar Sidhu auch sein indisches Repertoire ab und kocht exotische Speisen. „Vielleicht nehmen wir irgendwann auch indische Gerichte in die Karte auf“, schaut der Inhaber in die Zukunft. Derzeit wolle man das Angebot nicht überfrachten.
In der Vergangenheit war der Gastronom da weniger zimperlich. In seinem ersten Restaurant gab es deutsche, italienische, griechische und indische Speisen. Nach der Zeit in Norddeutschland zog es das Paar zunächst für einen ausgedehnten Urlaub nach Kanada — mit dem Traum im Hinterkopf, vielleicht auszuwandern und dort eine Gastronomie zu eröffnen. „Wir haben geschaut, ob sich etwas ergibt. Es hat sich aber nichts ergeben“, erklärt Kostopoulou. Die nächste Station war dann Düsseldorf. Bei der Suche nach einer neuen Lokalität in der Region blieben sie in Wülfrath hängen. „Die Location hat einfach gepasst“, sagt die gebürtige Griechin.
Jetzt freuen sich die beiden auf die Gäste, die noch kommen werden. „Es macht einfach Spaß für Menschen zu kochen und neue Leute kennenzulernen. Manche sind irgendwann wie Freunde“, erklärt Sidhu seine Leidenschaft. „Und Kanada“, sagt Kostopoulou, „war eh zu kalt.“