Wülfrath Bahnhofsgelände Bahnhofsgelände: Stadt empfiehlt Kauf

Wülfrath · Das Planungsbüro NRW.Urban hat zwei Varianten eines Strukturkonzeptes erarbeitet. Nun ist die Politik gefragt.

Das Bahnhofsgelände könnte für eingeschränktes Gewerbe genutzt werden, das sind zum Beispiel Handwerksbetriebe.

Foto: WZ/Andreas Reiter

Das Bahnhofsgelände wird die Mitglieder des Ausschusses für Wirtschaftsförderung und Stadtentwicklung am Dienstag, 4. September, ab 17 Uhr im großen Sitzungssaal des Rathauses beschäftigen. Der größte Flächenanteil des insgesamt 4,3 Hektar großen Areals, etwa 2,4 Hektar, gehören der DB Netz AG. Die Stadtverwaltung verhandelt derzeit über den Kauf des Geländes. Das Planungsbüro NRW.Urban wiederum hat zwei Varianten eines Strukturkonzeptes erarbeitet. „Wir brauchen ein Strukturkonzept, um anhand diesem einen Sanierungsplan anschließen zu können“, erklärte Karsten Niemann, Leiter des Amtes für Wirtschaftsförderung, Stadtmarketing und Tourismus, im Gespräch mit der WZ.

Wenn die Bahntrasse erhalten wird, sinken die Kosten

Der erste Entwurf sieht den Erhalt der Bahntrasse im Norden der Fläche vor. „Um eine Bahnüberquerung und eine neue Erschließung zwischen Mettmanner Straße und Röntgenstraße schaffen zu können, wird die Bahntrasse rund 6,80 Meter abgesenkt und durch ein Brückenbauwerk gekreuzt. Um den vorhandenen Höhenunterschied zu überwinden, wird die Planstraße ausgehend vom neuen Kreisverkehr an der Mettmanner Straße verschwenkt an die Röntgenstraße geführt. Der

Bahnhaltepunkt befindet sich in Tieflage“, so die Vorstellungen des Planungsbüros. Die nutzbaren Gewerbeflächen liegen im Süden der Fläche der Mettmanner Straße zugewandt. Dies führt aber auch dazu, dass die Bahntrasse und der Panoramaradweg den Bereich von der gewerblichen Nutzung im Norden abtrennt. Die Erschließung der Gewerbeflächen im östlichen Teil des Bahngeländes erfolgt über die Henry-Ford-II-Straße. Ein möglicher Bushaltepunkt ist an der Mettmanner Straße vorgesehen. Der erste Entwurf sieht eine optionale Fläche für einen Park & Ride-Parkplatz im östlichen Teil des Bahngeländes vor. Der zweite Entwurf sieht die Verlegung der Bahntrasse in den Süden des Areals vor. „Für die Bahntrasse wird parallel zur Mettmanner Straße ein fünf Meter hoher Damm gebaut. Der Bahnhaltepunkt befindet sich in Hochlage. Die Bahn quert die vom Kreisverkehr an der Mettmanner Straße in Richtung Norden ausgehenden Planstraße über eine Brücke“, so das Planungsbüro. In einer Variante sei untersucht worden, die Fläche nördliche der potenziellen Bahntrasse auf das Niveau der Röntgenstraße anzuschütten, um die Erschließung zu erleichtern. Alternativ zu einer Aufschüttung kann das Gelände auch mit bestehendem Höhenniveau durch Zufahrten von der Röntgenstraße erschlossen werden.

Henry-Ford-II-Straße:
Keine Wendeanlage für Lkw

Die Gewerbeflächen liegen nördlich der Bahntrasse. Die Gewerbeflächen werden im zweiten Entwurf räumlich dem Gewerbegebiet im Norden zugeordnet und durch die eingegrünte Bahntrasse vom Wohngebiet getrennt. Die Gewerbeflächen sollen im Norden über die Röntgenstraße erschlossen werden. Bestehende Flächen südlich des Bahndamms können teilweise für Gewerbe und Park & Ride-Anlagen genutzt werden. Wendemöglichkeiten in der Henry-Ford-II-Straße bestünden im Falle einer Reaktivierung der Bahn über den angrenzend vorgesehenen Park & Ride-Parkplatz. Die Realisierung einer Wendeanlage für Schwerlastverkehr ist aus Platzgründen in der Henry-Ford-II-Straße in der zweiten Variante nicht möglich. Ein Haltepunkt für Busse ist an der Mettmanner Straße vorgesehen.

„Es sind beides dankbare Varianten“, stellt Karsten Niemann fest, der die erste favorisiert. „Sie ist zeitnäher umzusetzen, wenn die Bahntrasse nicht verlegt wird“, so der Wirtschaftsförderer weiter. Außerdem sei sie nicht so kostenintensiv wie die zweite. Aber: „Es führt kein Weg daran vorbei, dass wir die Fläche entwickeln.“ Karsten Niemann habe in der Vergangenheit mit Bauträgern gesprochen, denen der aktuelle Zustand der Fläche nicht gefallen hat. Für eine gute Vermarktung müsse das Gelände entsprechend aussehen. „Wir wollen die Gewerbegebiete nicht verramschen“, sagte der Wirtschaftsförderer der Stadt Wülfrath. Der weitere Planungsaufwand wird nach seiner Schätzung vier bis fünf Jahre dauern.