Baustellen haben Wülfrath im Griff

Zu den Großmaßnahmen an Diek und Wilhelmstraße gesellen sich derzeit Arbeiten an Goethestraße und Mettmanner Straße.

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Wülfrath. Die Geduld der Wülfrather Autofahrer wird in diesen Tagen strapaziert. Es bleibt kaum eine große Innenstadt-Straße übrig, auf der derzeit nicht gebaggert, geschaufelt und Staub aufgewirbelt wird. Zu der großen Umbaumaßnahme am Diek und den Vorarbeiten der Stadtwerke an der Wilhelmstraße kommen seit gestern Schachtdeckelsanierungen an der Mettmanner Straße und bereits seit Anfang des Monats die Verlegung von Glasfaserkabeln durch NetCologne an der Goethestraße. Damit sind ausgerechnet zwei Straßen betroffen, über die Autofahrer wegen des Diek-Umbaus umgeleitet werden, wenn sie die Innenstadt anfahren möchten.

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Ist das nicht etwas viel simultane Baustelle für die Bürger? Reinhard Fritsch vom Tiefbauamt sagt: „Nein. Ich glaube, die Leute haben Verständnis dafür.“ Die aktuelle Maßnahme an der Mettmanner Straße sei jetzt zwingend an der Reihe gewesen: „Straßen NRW hat uns das aufs Auge gedrückt“ , sagt Fritsch. Zwei Schachtdeckel vor dem „Eiskanal“ sind durch den Schwerlastverkehr in einem so desolaten Zustand, dass jeder passierende LKW ein lautes Scheppern verursacht. „Das ist für die Anwohner sehr belastend“, sagt Fritsch.

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Der Landesbetrieb ist zwar für die Straße zuständig, die Kanaldeckel gehören jedoch der Stadt, weshalb diese bei der Nachbesserung gefragt ist. Um die Belastung so gering wie möglich zu halten, hat Entwässerungs-Fachmann Fritsch sich dafür eingesetzt, dass die Baustelle nicht nach hinten geschoben wird und damit noch in den Sommerferien über die Bühne geht.

Die Deckel werden angehoben und die zerstörte Fahrbahn mit Gussasphalt ausgebessert. Offiziell soll die Maßnahme bis Samstag dauern. Fritsch glaubt: Wenn alles gut läuft, könnte die Straße, die derzeit an der betroffenen Stelle nur einspurig befahrbar ist, auch schon früher wieder frei sein. „Eigentlich dauert ein Deckel zwei Tage.“

Während die Schachtausbesserung gerade im Berufsverkehr zu Rückstaus führte, fallen an der Goethestraße während der Bauarbeiten lediglich Parkplätze und Bürgerstein weg. Die Verengung der Fahrbahn wiegt dort weniger schwer, weil es wegen der Diek-Baustelle kaum Begegnungsverkehr mehr gibt.

Der Telekommunikationsanbieter NetCologne verlegt im gesamten Stadtgebiet Glasfaserkabel und arbeitet sich derzeit die Goethestraße von der Mettmanner Straße bis zur Düsseler Straße hoch. In der vergangenen Woche wurde noch zwischen Haffmann- und Schillerstraße gebuddelt, mittlerweile sind die Bauarbeiter auf Höhe der Schwanen-Apotheke zugange. Eine weitere Baustelle ist derzeit an der Meiersberger Straße eingerichtet. Parallel dazu wurden seit Juli bereits 33 von insgesamt 44 neuen Technikgehäusen aufgestellt.

Die Kabel-Arbeiten in Innenstadt, Flandersbach, Rohdenhaus und Kocherscheidt sollen sukzessive bis Frühjahr 2017 weiterlaufen. Derzeit sind nach Angaben von NetCologne erst rund drei der geplanten 20 Kilometer Glasfaserkabel unter der Erde. „Mit den ersten Kunden rechnen wir Ende des Jahres“, heißt es vom Anbieter.

Ziel ist, dass bald rund 7650 Haushalte mit Highspeed-Geschwindigkeit ins Netz gehen können. Bis dahin müssen die Wülfrather allerdings noch ein wenig gedrosselte Geschwindigkeit in Kauf nehmen. Im Internet und auf den Straßen.